Silvesterparty 2009 im Europapark - Ein Erlebnissbericht

Ein wunderschöner Tag im Europa-Park! Berichte, Bilder, Videos, hier ist's richtig!
caredev

Beitrag Silvesterparty 2009 im Europapark - Ein Erlebnissbericht »

Liebe Forumsgemeinde,

als mehrfach begeisterte Besucher des Europaparks habe ich mich zusammen mit meinem Herzblatt dieses Jahr entschlossen, die alljährlich stattfindende Silvesterparty zu besuchen. Es sei kurz erwähnt, dass ich einige Jahre lang mit Begeisterung viele Diskotheken kennenlernen durfte und auch selbst drei Jahre lang an der Abendkasse der Diskothek meines Heimatortes tätig war. Mein Herzblatt hat ebenfalls schon einige interessante Diskotheken besucht- darunter auch mondäne und in ihrer Perfektion fast nicht mehr zu übertreffende Häuser im Ausland.

Vor unserem Besuch haben wir Erlebnissberichte über die Silvesterparty im Europapark gesucht, jedoch nicht allzuviel gefunden bis wir auf dieses Forum gestoßen sind. Anhand der hier vorgefundenen Berichte haben wir in etwa einschätzen können, was uns erwartet. Flugs die Karten über die EP-Website gebucht (was schnell und tadellos funktionierte) und dem Jahresende entgegengefiebert :-)

Am Silvesterabend sind wir dann erst gegen 20 Uhr losgefahren und kamen gegen 21 Uhr an. Die gewohnte gute Beschilderung wies uns zuverlässig den Weg zu den EP-Parkplätzen auch in stockdunkler Nacht. Hier wartete eine erste (unangenehme) Überraschung auf uns: Die auf unserer Einfahrt durch Beschilderung ausgewiesenen Parkplätze ware sämtlich geschlossen, ein Einfahren unmöglich. So standen wir (und viele andere Autofahrer auch) zunächst ratlos vor der Schranke. Kein Hinweis, kein Mitarbeiter des Europaparks zu sehen. Da uns nichts anderes übrigblieb haben wir gewendet und sind die 2 km der Zufahrtsstraße zurückgefahren um die Strecke dann mit doppelter Aufmerksamkeit nochmals zu fahren. Nirgendwo ein Hinweis auf eine eventuell veränderte Parkregelung am Silvesterabend. Abermals befanden wir uns kurz vor der geschlossenen Schranke als wir uns entschieden, rechts in Richtung EP-Camp abzubiegen. Nach etwa einem weiteren Kilometer landeten wir dann vollkommen unverhofft direkt am (fast schon vollen) Parkplatz des EP-Dome, unserem Ziel. Glück gehabt, doch warum war von dieser Parkregelung weit und breit nichts zu sehen oder zu lesen?

Erleichtert begaben wir uns zum Eigang des EP-Dome, nicht ohne zuvor die Glitzerpracht des festlich dekorierten Vorplatzes bestaunt zu haben. Wartezeiten gab es (um ca. 21 Uhr) keine. Unser Versuch, die im Forum vielzitierte Winterlandschaft des Europaparks noch kurz zu sehen war nicht von Erfolg gekrönt. Ein EP-Mitarbeiter erklärte uns freundlich, dass der Park seit 19 Uhr geschlossen wäre. Nach Umtausch der selbst ausgedruckten Tickets in die regulären Tickets (mit jeweils 5 x 2 EUR Verzehrbons, allerdings nur für Speisen), begaben wir uns in den Dome.

Erster Eindruck: Sehr unspektakulär. Zunächst befanden wir uns im Vorraum des Dome, der mittels Tischen und Stühlen eine etwas zugige Sitzgelegenheit bot. Hier wurde stark geraucht, dafür war der eigentliche Dome rauchfrei. Angegliedert war das Spiegelkabinett, in dem bis 3 Uhr Karaoke-Vorstellungen stattfanden- mehr dazu später. Eine große Garderobe sorgte für zügige Versorgung der jahreszeitlich bedingten dicken Jacken und Mäntel. Im Vorraum befand sich auch -dem Thema "Beach Party" geschuldet- eine "karibische Bar", umsäumt von einem Sandboden und sommerlichen Sitzgelegenheiten. Das Ganze wirkte etwas unmotiviert zusammengestellt, die Dekoration im Vergleich zur gewohnten Perfektion des Europaparks erstaunlich lieblos.

Etwas irritiert betraten wir sodann den Hauptraum- den eigentlichen "Dome". Hier begann kurz nach 21 Uhr der in der Werbung hochgelobte Discjockey mit seinem "Programm"- wenn man das bloße Abspielen von Musik (ohne jegliche Mixeffekte -vom bloßen Überblenden einmal abgesehen-, weitestgehend ohne kurze, knackige Moderation, usw.) so nennen möchte. Das Dome war ebenfalls mit einigen sommerlichen Gegenständen dekoriert (Surfbretter, Palmenwedel). Auch hier wollte sich bei uns keine rechte Strandatmosphäre einstellen, zu sehr wurde an Dekoration und an Fantasie zu deren gekonntem Einsatz gespart. Im Gegensatz zum letzten Jahr waren die schlichten Sitzbänke ("Bierbänke") nicht einmal mehr mit einem weißen Stoffüberzug versehen- das wirkte lieblos. Im Hauptraum verteilt befanden sich mehrere Bars mit exotisch angehauchten Getränken. Die Preise waren noch akzeptabel: 7 EUR Caipirinha, 5 EUR für ein alkoholfreies Fruchtgetränk, 3 EUR für ein kleines Bier und 2,50 EUR für eine kleine Cola. Das 0,375l Piccolo kostete 8,50 EUR.

Auffallend war die schlechte Tonqualität der Musikanlage. Nicht, dass die Musik leise gewesen wäre. Sie war sogar so laut, dass (nicht nur) wir uns mehrmals an diesem Abend die Ohren mit den Händen zugehalten haben um dem Schmerz einer vor Überlastung unangenehm verzerrenden Musikanlage zu entgehen. Laute Musik aus einer guten Musikanlage ist ein schönes Erlebniss, da nicht die Ohren schmerzen, sondern die "Knochen beben". Doch davon war man im Dome weit entfernt. Sehr zu unserem Erstaunen wurde die mondäne Atmosphäre des Domes nicht dazu genutzt, den Gästen eine Lasershow zu bieten. Wo sich doch die kuppelförmigen Wände hierfür geradezu anbieten. Auch wäre eine Gaze-Laserleinwand in luftiger Höhe des Domes problemlos zu installieren gewesen. Stattdessen hingen dort drei Surfbretter. Die Lightshow war dem ersten Eindruck angemessen: Statt Lightjockey drückte ab und zu der Discjockey ein paar Knöpfe, der Rest erledigte eine Automatik. Schade, denn wenn schon keine Lasershow, dann hätte ein Lightjockey die vorhandenen Lichteffekte auf Trab bringen können. Die Musikauswahl des für uns keineswegs besonderen Diskjockeys war stark an den Hits der achtziger Jahre orientiert- na ja.

Zur Atmosphäre: Die Mischung der Gäste war (wie hier im Forum bereits mehrfach bemerkt) sehr bunt: Vom Rentner bis zum Kleinkind waren alle Altersgruppen, vom Smokingträger bis hin zu "100% Schlabberlook" alle Modestile vertreten. Das war durchaus nicht von Nachteil, auch wenn uns persönlich der "Schlabberlook-Anteil" etwas zu hoch war. Die Atmosphäre war den ganzen Abend über friedlich, Ausfälle egal welcher Art gab es keine (abgesehen von den wohl unvermeitlichen Remplern einiger stark alkoholisierter Zeitgenossen). Das war doch sehr wohltuend im Vergleich zu Parties, in denen bestimmte Gruppen immer wieder für Ärger und dem Einsatz der Sicherheitskräfte sorgen. Ebenfalls sympathisch: Einige Familien haben sich gemeinsam auf den Weg zur EP-Silvesterparty aufgemacht, um dort den Jahreswechsel zu begehen.
Ganz nett war die Karaoke-Veranstaltung während des gesamten Abends im bereits erwähnten Spiegelsaal. Unterstützt von einem professionellen Moderator ("Ihr bekommt jetzt die Höchststrafe, jetzt singe ICH"), war für so manchen Ohrenschmaus aus den Kehlen der Gäste gesorgt, auch wenn immer wieder mangels Mutiger einige offenbar zum Veranstalter gehörende "Gäste" einsprangen und als Pausenfüller gesangliche Leckerbissen boten.

Der Höhepunkt (und für uns Grund, über so manche Ungereimtheiten und Enttäuschungen dieses Abends hinwegzusehen) war das um 0.15 Uhr stattfindende Feuerwerk des Europaparks. Dieses etwa fünfminütige Feuerwerk wurde zentral für alle Besucher der um diese Zeit im Europapark stattfindenden Veranstaltungen dargeboten und war einfach begeisternd. Zu imposanter klassischer Musik (knochenbebend laut in exzellenter Akustik, DAS wäre die Technik für die Dome-Party gewesen) wurde ein vorzüglich komponiertes Feuerwerk dargeboten, das neben Hochgefühlen auch hektische Foto- und Filmaktivitäten der Gäste nach sich zog :-)) Wunderbar, mit diesen Eindrücken das neue Jahr zu beginnen.

Nach der luftig-eindrucksvollen Darbietung hatten wir (wie offenbar nicht wenige andere Gäste auch) etwas Hunger, und wollten unsere immerhin 20 EUR an Verzehrgutscheinen gegen etwas Leckeres eintauschen. Enttäuscht mussten wir jedoch feststellen, dass sämtliche Speisenstände (3 von 4) bereits ausverkauft und weder einer der vielbeworbenen "Karibischen Salate" noch eine der frischen warmen Speisen zu haben waren. Am einzigen verbliebenen Stand bildete sich daraufhin eine 20 Meter lange Schlange, um unter chaotischen Umständen wenigstens noch eine Panini, einen Hotdog oder eine Schale Gulaschsuppe zu ergattern und somit die Gutscheine nicht verfallen zu lassen. Das war dann auch schon das ganze Speisenangebot nach knapp der "Party-Halbzeit" (nach unserer Beaobachtung ab 23.00 Uhr). Hier müssen sich die Veranstalter bzw. der zuständige Partyservice fragen lassen, wie es sein kann, dass die Anzahl frischer Speisen so knapp bemessen und damit viel zu schnell vergriffen war. Der verbliebene "Fastfood"-Stand mit Produkten bescheidener Qualität war angesichts fehlender Alternativen eine schlechte Lösung für eine Menge Gäste mit ihren vielen Gutscheinen. Die Äußerungen der enttäuschten Gäste in der langen Schlange an diesem Stand sprachen Bände. Ebenfalls ein Ärgerniss: Wer an den Ständen mit den Gutscheinen bezahlte, bekam grundsätzlich kein Rückgeld bzw. ein Rückgutschein. Wir haben z.B. Speisen im Wert von 7 EUR gekauft und mit 4 x 2 EUR Gutscheinen bezahlt. Es wurde weder Rückgeld, noch ein "1 EUR"-Gutschein zurückgegeben. Stattdessen der lakonische Kommentar der Bedienung: "Rückkgeld kann ich grundsätzlich keines geben". Sprachs, entnahm vor unseren Augen 1 EUR aus Ihrer Kasse und warf die Münze in eine bereits stattlich gefüllte Trinkgeldkasse. Na dann...

Fazit: Die Silvesterparty 2009 im Europapark war akzeptabel, aber kein Highlight. Einer insgesamt noch guten Stimmung der Gäste und dem brillanten Feuerwerk standen handfeste logistische Mängel des Partyservices und der Parkplatzbeschilderung, ein unmotivierter Diskjockey und das bescheidene Niveau von Deko, Akustik und Licht gegenüber. Allzu offensichtlich war die Tatsache, dass der Geist des Europaparks -hohe Perfektion und Begeisterung für die eigene Sache- in dieser Veranstaltung nicht angemessen zum Tragen kam. Das war schade, denn auch ohne große Erwartungen hatten wir mit ein wenig mehr gerechnet- zumal 49 EUR Eintritt (inkl. 10 EUR Speisengutschein) kein Pappenstiel sind. Die Örtlichkeit ("Location") böte die Chance für eine perfekte Veranstaltung- wenn sie denn nur wahrgenommen würde. Die Europapark-Leitung sollte sich darüber Gedanken machen, denn allzu schnell färben solche Eindrücke auf den Hauptbetrieb -dem eigentlichen Park- ab. Und das wäre wirklich schade.
EP-Winterlandschaft.JPG
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Zuletzt geändert von caredev am Sa 2. Jan 2010, 23:20, insgesamt 3-mal geändert.

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Beitrag Re: Silvesterparty 2009 im Europapark - Ein Erlebnissbericht »

Schöner Bericht, aber müsste er nicht eher in den Erlebnisberichtebereich verschoben werden.

nuebelstar
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Beitrag Re: Silvesterparty 2009 im Europapark - Ein Erlebnissbericht »

Stimmt,toller Bericht, danke für die detaillierten Eindrücke!

Ich würde dir Vorschlagen, deine Eindrücke auch an den EP direkt zu versenden, die sind über Feedback immer froh und da deine Eindrücke so ausfühlrich sind, hilft es dem Park mit Sicherheit, die Qualität nächstes Jahr (wieder?) zu erhöhen ;)

Gruß

europea
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Beitrag Re: Silvesterparty 2009 im Europapark - Ein Erlebnissbericht »

Hallo caredev!

Zunächst einmal herzlich Willkommen im Board und danke für den wirklich interessanten Bericht! Ich hatte auch schon überlegt, ob sich der Besuch lohnen würde, doch hatte uns der happige Eintrittspreis abgeschreckt. Bin jetzt ECHT froh, dass wir uns das noch einmal gut überlegt hatten! Für den Preis scheint die Party ja nicht so der Knaller gewesen zu sein, was ich sehr schade finde, wobei ich kurz nebenbei anmerken möchte, dass es auch andere EP-Veranstaltungen gibt, die in der Qualität inzwischen leider deutlich abgenommen haben (ich beziehe mich vor allem auf die Feria). Aber das ist ein anderes Thema.

Habe deinen Thread auch in das passende Unterforum verschoben. ;)

Würde mich freuen, öfters von dir zu lesen. ;)

Viele Grüße,

Ute
Moved to real life.

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Beitrag Re: Silvesterparty 2009 im Europapark - Ein Erlebnissbericht »

Schöner Bericht, Klasse Bilder - was will man mehr?
Was für eine Kamera hast du denn? Mit der Kompakten von meinem Bruder würde sich nämlich nie so ein gutes Feuerwerksbild schießen lassen! Oder hast du dazu ein Stativ verwendet?

LG Sebi
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