Im Vorfeld hatte ich mir bereits die CD besorgt und war schon von der Musik und den Künstlern begeistert.
Es empfiehlt sich allerdings den Film "Der Zauberer von Oz" zu erste anzuschauen, weil viele Dinge im Musical (wie auch im Film) erst dadurch wirklich zu verstehen sind, wenn man beides gesehen hat.
Da auch die Kritiken, welche ich gelesen hatte sehr vielversprechend waren. Sind wir mit einer großen Portion Spannung und Neugierde im SI-Zentrum in Stuttgart-Möhringen eingetroffen.
Der erste Eindruck beim Betreten des Theaters ist schon eindrucksvoll. Das Bühnenbild ist um die Bühne herum bis weit ins Theater hineinragend gebaut und über dem Ganzen thront ein großer Drache (sieht ein bisschen aus wie der in der Zauberwelt der Diamanten).
Und dann ging es los.
Bereits mit den ersten Klängen und dem Auftritt des Ensembles wird man gefangen genommen.
Die Kulissen, die Kostüme, die Darsteller einfach perfekt!
Wer jetzt natürlich mit dem Anspruch in so ein Musical geht und irgendwelche "Ungereimtheiten" suchen möchte der sollte allerdings an dieser Stelle das Theater auch wieder verlassen.
Es ist ein Märchen und somit muss man dass auch wie ein Märchen auf sich wirken lassen.
Wer das allerdings kann, der wird von dem Zauber eingefangen und in eine andere Welt entführt.
Die absolut herausragenden Figuren des Stückes sind die "gute Hexe" Galinda später Glinda (Lucy Scherer) und die "böse Hexe" Elphaba (Willemijn Verkaik).
Was diese beiden Darstellerinnen leisten ist schwer in Worte zu fassen. Beide sind perfekte Musical Künstler und das Beste was ich seither gesehen habe.
Der Gesang, die Schauspielerei, der Tanz, das Spiel mit dem Publikum... ich kann mir nicht vorstellen, dass das noch besser geht!
Wobei die Darstellerin der Elphaba, das Ganze noch zu steigern vermag.
Im laufe des Stückes wird ihre Darbietung parallel zu ihrer Rolle immer Eindrucksvoller.
Ich habe noch nie eine Künstlerin mit so einer Bühnenpräsenz erlebt. Mit welcher Intensität und Leidenschaft sie ihre Rolle verkörpert das ist anbetungswürdig.
Es ist völlig egal, ob sie alleine oder mit dem gesamten Ensemble auf der Bühne steht. Die Bühne und das Publikum gehören ihr!
Mir ist es stellenweise heiß und kalt den Rücken herunter gelaufen und ich bin noch heute gefangen und tief beeindruckt.
Die Story
WICKED - Die Hexen von Oz
Kurzfassung
Elphaba und Glinda lernen sich in der Universität Glizz im Land Oz kennen. Im Gegensatz zur attraktiven und begehrten Glinda wird Elphaba wegen ihrer grünen Haut von allen gemieden. Aus einer anfänglichen Abneigung entsteht bald eine innige Freundschaft zwischen den beiden Hexen. Der Zauberer von Oz übt auf Elphaba eine große Faszination aus, die sich allerdings schon bald in eine tiefe Feindschaft verwandelt. Der Zauberer will ihre magischen Fähigkeiten missbrauchen, um Macht über die Tierwelt zu erlangen...
Quelle: Palladium Theater Stuttgart
komplette Story
Das ganze Land Oz feiert den Tod von Elphaba, der bösen Hexe des Westens („Wicked - Witch of the West“). Nur einzig Glinda, die gute Hexe, versucht Verständnis zu wecken für Elphaba, die seit ihrer Geburt immer eine Außenseiterin war und erinnert sich, wie sie das grüne Mädchen einst an der Universität Glizz kennengelernt hat.
Elphaba wird mit grüner Haut geboren, hatte magische Fähigkeiten und wird deswegen von allen Anderen gemieden. Mit Ihrer Schwester Nessarose, welche seit Geburt an den Rollstuhl gefesselt ist, kommt sie an die Universität Glizz. Die gestrenge Schuldirektorin Madame Akaber erkennt ihr Talent und eröffnet ihr eine grenzenlose Zukunft an der Seite des Zauberers der Smaragdstadt. Die oberflächliche und überall beliebte Galinda und Elphaba teilen sich durch ein dummes Missverständnis ein Zimmer und hassen sich von Beginn an.
Eine Vorlesung an der Uni wird von einem „Ziegenbock“ mit dem Namen Dr. Dillamond gehalten, der Elphaba von Tieren berichtet, die ihre Fähigkeit zu Sprechen verloren haben. Sozusagen zu Vieh geworden sind und er befürchtet nun, dass sich dieses Phänomen in im Lande Oz ausbreitet. Elphaba glaubt jedoch nicht, dass der Zauberer solches Unrecht zulassen würde. Als der lebenslustige Fiyero, der Winkie-Prinz in Glizz eintrifft, sind alle von seiner sorgenlosen Art begeistert, außer Elphaba. Galinda möchte auf seiner Party natürlich nur mit ihm tanzen und überredet deshalb ihren Verehrer Moq, Elphabas Schwester Nessarose einzuladen. Nessarose denkt daraufhin, dass Moq sie liebt, nur Elphaba ist misstrauisch. Als Galinda ihr daraufhin einen schwarzen Hut schenkt, glaubt auch Elphaba, dass Galinda es gut meint, und überredet Madame Akaber auch Galinda Zauberstunden zu geben. Auf der Party wird sie allerdings mit dem spitzen Hut zum allgemeinen Gespött. Nur Galinda steht ihr plötzlich bei. So werden die beiden Freundinnen und in der Folge versucht Glinda Elphaba die Kunst des „Beliebtseins“ beizubringen. Eben Populär zu sein. Während der nächsten Vorlesung wird plötzlich Dr. Dillamond von Soldaten entfernt und Elphaba ist die Einzige die lautstark protestiert. Der dann neue Professor bringt ein eingesperrtes und verängstigtes Löwenbaby in den Hörsaal, das dann Elphaba mit Fiyeros Hilfe befreit. Dabei verliebt sie sich in Fiyero. Sie unterdrückt jedoch ihre wahren Gefühle, weil sie weiß, dass sie gegen Galinda keine Chance hat.
Schließlich wird Elphaba in die Smaragdstadt zum Zauberer eingeladen. Galinda begleitet sie dort hin. Der Zauberer fordert von Elphaba als eine Art Test ihrer Fähigkeiten, dass sie mit Hilfe eines Zauberbuchs seinen Affen Flügel zaubert. Dies meistert Elphaba auch, aber als sie dann mitbekommt, dass der Zauberer selbst gar keine Magie besitzt und die Affen nur als Spione benutzen will, um die noch letzten, sprechenden Tiere zu überwachen, ist sie wütend, ist enttäuscht und verweigert die weitere Zusammenarbeit.
Galinda versucht Elphaba zu überreden sich zu entschuldigen, aber Elphaba kann nicht gegen ihre eigenen Überzeugungen handeln. Sie wird ihre Fähigkeiten nutzen um den Zauberer zu bekämpfen und den Tiere zu helfen. Sie bittet sogar Galinda mit ihr zu kommen, aber die kann einfach ihren Wunsch nach Beliebtheit nicht aufgeben und so trennen sich folglich die Wege der beiden Freundinnen.
Innerhalb der nächsten Folgejahre stilisiert die böse Propaganda des Zauberers Elphaba zur bösen Hexe hoch stellt sie als Gefahr für alle Bewohner von Oz dar. Währenddessen wird Galinda, die sich nun Glinda nennt, als gute Hexe dargestellt. Fiyero, der inzwischen mit Glinda verlobt ist, will diese ungerechte Diffamierung Elphabas nicht länger mittragen und sehnt sich nach der Freundin, die sie beide seit ihrem Verschwinden nicht mehr gesehen haben. Wie es den Anschein hat ist auch Glinda nicht so wirklich glücklich, spielt aber weiterhin ihre Rolle.
Nessarose ist inzwischen eine tyrannische Herrscherin über den Osten des Zauberlandes geworden, wird von ihren Untertanen gefürchtet und auch die „Wicked Witch of the East“ genannt. Moq ist immer noch an ihrer Seite, weil sie denkt, dass er sie liebt, und er möchte nicht gehen, weil er denkt, dass sie ihn unbedingt braucht. Als Elphaba Nessarose besucht, ist diese wütend darüber, dass Elphaba sie im Stich gelassen hat. Elphaba versucht das irgendwie wieder gut zu machen, indem sie Nessaroses Schuhe verzaubert, so dass sie damit laufen kann. Als Moq das dann sieht, glaubt er dass seine Hilfe nicht mehr benötigt wird und will gehen. Nessarose ist über diesen Verrat so tief verletzt und maßlos enttäuscht, dass sie sein Herz verzaubert. Elphaba kann daraufhin sein Leben nur noch retten, wenn sie ihn komplett in Eisen verwandelt. Anschließend geht sie wieder. Nessarose redet Moq daraufhin ein, dass nur Elphaba an seinem Zustand Schuld sei.
Anschließend besucht Elphaba die Smaragdstadt, wo der Zauberer sofort versucht sie wieder auf seine Seite zu ziehen. Unter der Bedingung, dass alle fliegenden Affen freigelassen werden, ist sie auch kurz davor einzuwilligen, nur als sie den dahin vegetierenden Dr. Dillamond findet, weigert sie sich erneut. Der Zauberer lässt daraufhin seine Wachen rufen, die von Fiyero als Anführer angeführt werden. Als der zu seiner Überraschung Elphaba sieht, bedroht er kurzerhand den Zauberer und ergreift mit Elphaba die Flucht. Glinda ist über diesen Verrat an ihr so tief verletzt, dass sie Madame Akaber einen Tipp gibt, wie sie Elphaba vernichten kann.
Fiyero und Elphaba verbringen die Nacht miteinander, ganz in dem Bewusstsein und Glauben, dass der Rest ihres Lebens nicht mehr sehr lang sein könnte. Am nächsten Morgen erfährt Elphaba, dass ihre Schwester Nessarose von dem fliegenden Häuschen Dorothys getötet wurde und eilt sofort dorthin. Dort trifft sie wieder auf Glinda, die ihr mitteilt, dass sie Nessaroses verzauberte Schuhe, das letzte was Elphaba von ihrer Schwester bleibt, Dorothy geschenkt hat. Elphaba ist unsagbar wütend und die zwei Frauen streiten sich in der Folge so bis die Falle zuschnappt und Elphaba von Wachen des Zauberers gefasst werden kann. In dem Moment jedoch greift Fiyero ein und ermöglicht ihr die Flucht. Dies nur, indem er sich selbst gefangen nehmen lässt. Mit dieser Wendung hat Glinda nun wirklich nicht gerechnet und versucht ihrerseits nun Fiyero zu retten. Dies jedoch vergeblich.
Auch Elphaba versucht noch Fiyero mit einem Zauber zu beschützen, hat jedoch zweifelt an dessen Wirksamkeit. In tiefster Verzweiflung kommt sie zu dem einzigen Schluss, dass alles Gute, was sie bisher getan hat, ins Gegenteil verkehrt wurde, und sie deswegen nie wieder eine gute Tat vollbringen wird.
Inzwischen schickt der Zauber Dorothy und ihre Freunde (unter anderem Moq als eisernen Holzfäller, der feige Löwe, den Elphaba und Fiyero gerettet haben) zu Elphabas Schloss um sie dort zu töten. Zudem wird eine ganze Armee von –Hexenjägern– mobilisiert. Elphaba gelingt es Dorothy zu fangen und verlangt von ihr Nessaroses Schuhe. Während dessen plant sie, wie sie dem aufgebrachten Mob entkommen kann. Glinda kommt eilig herbei und will ihr helfen. Elphaba jedoch verabschiedet sich von ihr, die Freundinnen vergeben einander und trennen sich in Frieden.
Elphaba und Fiyero können heimlich dem Tod entkommen und verlassen das Zauberland. Während ganz Oz ihre Vernichtung feiert trauert nur Glinda um die vermeintlich Toten. Endlich wird der Zauberer und Madame Akaber davonjagt bzw. einsperrt.