relativ spontan bot sich mir die Möglichkeit Urlaub zu nehmen und mich mit Steve (Spyder1983) in Efteling zu treffen. Da wir uns dieses Jahr terminlich leider gar nicht wirklich sehen konnten und auch Efteling schon lange auf meiner Wunschliste stand, bot sich hier die perfekte Möglichkeit.
In diesem Bericht will ich einige Punkte auflisten, die mir bei meinem ersten Besuch aufgefallen sind und möchte einige Aspekte natürlich auch mit den Europa-Park vergleichen.
Eintritt & Erster Eindruck
Der erste Eindruck beginnt schon lange vor dem Urlaub beim Kaufen und Reservieren der Tickets. Mir ist nicht klar, weshalb man Tickets + Reservierung getrennt vornehmen muss, da ist der Europa-Park in dem Moment etwas bequemer. Dennoch ist auch hier der Buchungsvorgang bzw. Reservierungsvorgang nicht ganz perfekt. Da ich Tickets in zwei unterschiedlichen Preiskategorien benötigte (Sonntag waren die Tickets etwas teurer), musste ich zwangsläufig den Warenkorb zweimal abschließen. Auch die Reservierung musste wieder über einen eigenen Warenkorb, wenn auch kostenlos, laufen. Das ist alles etwas zäh und nicht sehr effizient. Der Europa-Park ist da aber auch nicht wirklich besser. Wer schon mal für die ganze Familie mehrere Tage Resortpassreservierungen vornehmen musste, weiß wovon ich spreche. Dazu kam leider noch ein technisches Problem, dass offenbar eine Bestellung nicht an das Ticketsystem weitergeleitet werden konnte, weshalb ich mein Ticket nicht herunterladen konnte. Der Gästeservice war über den angebotenen Chatbot auch auf Deutsch schnell und einfach zu erreichen und konnte die Bestellung die ins Nirvana gelaufen ist stornieren und das Geld zurückerstatten - schnell und unkompliziert.
Der Eingangsbereich ist in meinen Augen recht unspektakulär gestaltet, dennoch gab es hier nahezu keine Schlange und der Eintritt ging sehr zügig. Schon schnell merkt man, dass Efteling im Vergleich zum EP anders aufgebaut ist. Während im EP gefühlt eine Attraktion, ein Geschäft und ein Restaurant recht kompakt nach dem anderen folgt, gibt es in Efteling viel Abstand zwischen den einzelnen Bereichen und Abschnitten. Dazwischen liegt viel grün und im Eingangsbereich sehr präsent ist natürlich auch der See der Abendshow Aquanura. Das ist jetzt weder gut noch schlecht, es ist einfach ungewohnt anders.
Die Attraktionen
Ganz grob gesagt kann man die Attraktionen in Efteling wohl in vier große Gruppen einteilen: Märchenwald, Darkrides, Achterbahnen und Flatrides bzw. kleine Attraktionen. Die Achterbahnen sucht man erstmal vergeblich, da diese recht kompakt im hinteren Parkbereich angeordnet sind. Das ist eigentlich eine gute Sache, so bleibt es im restlichen Parkbereich eher ruhiger. Für Rust könnte ich mir das dennoch nicht vorstellen, da sich die Besuchermassen hier schlechter Verteilen können. Die großen Highlights in der Achterbahnsparte sind jetzt nicht dabei gewesen, wobei das vermutliche Highlight, der Baron, leider wegen Wartungsarbeiten aktuell geschlossen war/ist. Die übrigen Achterbahnen machen dennoch viel Spaß, besonders die Holzachterbahn überzeugte mich sowohl vom Layout, vom Spaßfaktor (wegen des Duellierens) als auch vom Fahrgefühl. Dieses ist relativ sanft im Vergleich zu Wodan. Auch „De Vliegende Hollander“ hat mir viel Spaß gemacht. Ob es wohl daran liegt, dass man hier nicht wirklich nass wird?
Der Märchenwald ist eigentlich schon eine große Attraktion für sich. Wie viel Mühe und Aufwand in die Präsentation von Märchen stecken kann beweist der Park auf eine ganz besondere Art und Weise. Ein Vergleich mit dem Märchenwald des EP ist an der Stelle eigentlich gar nicht möglich. Wir haben bestimmt 2-3 Stunden allein im Märchenwald verbracht und hätten es mit Sicherheit an der ein oder anderen Stelle auch noch ruhiger angehen lassen können. Es gibt viel zu Entdecken und eingebettet mit viel grün drumherum ein wirklich schöner Parkabschnitt.
In Sachen Flatrides bietet Efteling eine solide Auswahl, auch wenn hier keine echten Highlights oder Adrenalinkracher zu finden sind. Das würde aber an der Stelle auch gar nicht passen. Die Oldtimerfahrt hat mir besonders gut gefallen, da sie erstaunlich lang ist und man während der Fahrt viele kleine liebevolle Details am Wegesrand entdecken kann. Die „Pagode“ als Aussichtsturm, wenn man es Turm nennen kann, ist ebenfalls ein besonderes Fahrsystem. Auch hier wird einem deutlich wie grün nicht nur der Park, sondern die gesamte Umgebung eigentlich sind. Auch das Dampfkarussell ist jetzt kein Highlight, aber dennoch eine schöne Abwechslung. Einzig die Bootsfahrt „Gondoletta“ fiel für mich etwas aus dem Rahmen. Zwar ist sie als gemütliche Pause zwischendurch ganz nett, doch im Vergleich zur sonst so stimmigen und detailverliebten Thematisierung des Parks wirkt sie erstaunlich schlicht und fast schon unthematisiert.
Absolutes Highlight und Aushängeschild sind in meinen Augen die Darkrides. Diese sind es, die in meinen Augen Efteling zu einem besonderen Freizeitpark machen und wodurch sich der Park qualitativ abhebt. Für das Alter von z.B. Fata Morgana ist die Bahn noch immer super in Schuss und bietet wirklich eine Menge interessanter und moderner Effekte. Nichts ist wichtiger, als auch ältere Attraktionen immer wieder auf Stand zu halten und zu pflegen - etwas was andere Parks leider gar nicht hinbekommen. Auch die Musik der Darkrides bleibt super im Kopf hängen, da ist Carnaval Festival natürlich ganz klar auf Platz 1 mit dem Ohrwurm-Faktor
Meine Top 3 der Darkrides sind:
3. Platz: Droomvlucht: Sehr schöne Attraktion mit großen beeindruckenden Szenen. Das Fahrsystem macht Spaß und die Musik rundet das Ganze passend ab.
2. Platz: Symbolica: Streng genommen durch verschiedene Touren drei Darkrides in einem. Es gibt viel zu entdecken, das Fahrsystem ist zwar wenig spektakulär, das macht aber gar nichts. Die beeindruckenden Szenerien und Effekte holen das komplett wieder raus. Eine Runde Story und eine Preshow runden das Erlebnis ab.
1. Platz: Danse Macabre: Diese Attraktion ist für mich der absolute Beweis, worauf es in meinen Augen für eine perfekte Attraktion drauf ankommt: Eine verständliche Story die bereits in der Warteschlange gelebt und erzählt wird + stimmige Thematisierung vom Eingang bis zum Ausgang + Musik die perfekt zum Fahrprogramm passt + ein innovatives Fahrsystem + liebevolle und bis zum Ende gedachte Effekte. Eine glatte 10 von 10 für mich und meine Lieblingsattraktion des Parks. Es muss nicht immer höher, schneller, weiter sein. Eine solches Fahrgeschäft in den richtigen Händen holt einen für kurze Zeit in eine andere Welt.
Die Shows
Efteling hat auch im Show-Bereich ein paar nette Sachen zu bieten, wenn auch nicht ganz so viele wie der Europa-Park. „Raveleijn“ fand ich durchaus sehenswert. Die Show hat ein paar wirklich überraschende Momente und eine gute Mischung aus Story, Action und Effekten. Trotzdem reicht mir persönlich einmal anschauen erstmal. Trotzdem hat sie mich deutlich mehr abgeholt als die Arenashow im EP, einfach weil sie abwechslungsreicher und dynamischer wirkt.
Ebenfalls besucht habe ich das 4D-Kino. Das ist optisch wirklich schön gestaltet, aber warum man im ersten Warteraum keine Sitzmöglichkeiten oder wenigstens Standlehnen anbietet, verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz. Der Film selbst ist aber echt niedlich gemacht, schön erzählt und passt super zum Stil des Parks. Hat mir ganz gut gefallen.
Die schönste Show war in meinen Augen aber „Aquanura“. Ich konnte die Show am Sonntagabend in völliger Dunkelheit erleben, da der Park bis 20 Uhr geöffnet hatte. Genau ein solches abendliches Highlight fehlt mir im Europa-Park. Ich hab die Show später auch mal im Hellen gesehen. Da verliert sie leider einiges an Wirkung.
Gastronomie
Das Gastronomieangebot liegt in meinen Augen im oberen Mittelfeld. Die Sachen die angeboten werden und ich probieren konnte (Pfannkuchen im Pfannkuchenhaus, Poffertjes, belegtes Baguette, Sandwich, 2-3 holländische Snacks aus der Wand) waren alle samt sehr gut. Was warm sein sollte war es auch. Der Europa-Park bietet mir gefühlt lediglich etwas mehr Abwechslung. In Efteling gibt es gefühlt viel aus der Fritteuse oder Süßes. Aber ich habe auch nicht alles in den Tagen probieren oder finden können. Die Snacks aus der Wand sind eine gute Sache für den kleinen Hunger zwischen durch und würden sich im EP an ein bis zwei Stellen sicher gut machen.
Mitarbeiter
Eigentlich eher ein Randthema, dennoch hat mich die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft aller Mitarbeiter im Park extrem positiv überzeugt. Das setzt dem Europa-Park in meinen Augen nochmal eine Schippe drauf. Trotz sprachlicher Barrieren konnte man sich gut verstehen und wurde überall freundliche behandelt. Mir fällt gerade kein negatives Erlebnis ein in Zusammenhang mit einem schlecht gelaunten Mitarbeiter. Versteht mich nicht falsch: Der Europa-Park hat in dem Aspekt kein Problem, es gibt weitaus schlimmere Parks. Dennoch hat man hier nochmal deutlich gemerkt, dass man auch dieses Thema in Rust noch verbessern könnte.
Gesamtfazit
Efteling schiebt sich für mich auf den zweiten Platz direkt nach dem EP und überholt damit in meiner Favoritenliste Disneys EPCOT und den Hansa-Park. Es wird hoffentlich nicht mein letzter Besuch dort gewesen sein.
Danke nochmal für die gute Parkführung und die tollen gemeinsamen Tage vor Ort @Steve und Sabrina.
Mit ein paar Fotos von mir bedanke ich mich bei euch für das Lesen. Am Ende ist es doch mehr Text geworden als ich dachte
Beste Grüße
mps