Am Eingang ging es direkt zu den Kassenhäuschen, wo mir der Risikofaktor Mensch begegnete. Alles war vorhanden - Besucher, die nicht wussten, welches Ticket sie kaufen, dazu kamen noch fremdsprachige Gäste die natürlich nichts verstanden haben. Natürlich durften auch die Eltern, die ihre Kinder mal schnell unter die magische 1-Meter-Marke schrumpfen ließen nicht fehlen. An dieser Stelle ist mir bereits die auffällig platzierte Werbung für die Jahreskarten sowie die Fastpässe begegnet. Diese habe ich im Laufe des Tages unter anderem sogar auf den Toiletten angetroffen, wo der Europa-Park Bilder von Katzen oder Artworks platziert hat. Wo wir gerade bei der Jahreskarte sind...
...ein Fehlkauf. Wieso? Ich dachte mir, der Unterschied zwischen 40€ (Tageskarte) und 70€ (Jahreskarte) ist so gering, da kann man nichts falsch machen. Wie vermutlich auch 90% der anderen Besucher. Daran, dass ich mit meinem Europa-Park ResortPass 40% Rabatt auf ein Tagesticket erhalten kann, wurde ich erst am Abend erinnert, als ich dem Board-Team von meinem kleinen Ausflug erzählt habe. Das wäre vielleicht für den allerersten Besuch sinnvoller gewesen. Jetzt war ich aber drin im Holiday Park und wollte natürlich die Attraktionen ausprobieren. Da ich nicht ortskundig war, musste ich mich an den Bauwerken orientieren. Am auffälligsten war natürlich die Expedition GeForce, also erster Stopp. Die Achterbahn ist dank des tollen Layouts durch den halben Park sehr fotogen.
Die Wartezeiten hielten sich zu meiner Überraschung übrigens sehr in Grenzen, es waren hauptsächlich Familien mit kleinen Kindern vor Ort, eine ganz andere Zielgruppe natürlich. Dementsprechend musste ich nirgends länger als fünf Minuten warten, durchlaufen war oft angesagt. Theoretisch. Ich wollte nämlich die allererste Fahrt in der ersten Reihe machen, um direkt das komplette Potential der Anlage zu erleben. Also dauerte es etwas länger. Ein paar FastPass-Nutzer (wie bereits bei den erwähnten 5 Minuten normale Wartezeit) kamen dann zwischendrin auch mal dazu, das hat den Verkehr aber eher wenig aufgehalten, da die Kapazität sowieso eine Katastrophe war. Zwischen den einzelnen Abfahrten vergingen teilweise sechs Minuten, das hat man halt vom Ein-Zug-Betrieb. Der andere Zug vergammelt übrigens nach längerer Abwesenheit mal wieder hier:
Ein Anblick, wie man ihn im Europa-Park niemals sehen würde. Die Fahrten (erste und später letzte Reihe) waren super, auch wenn es hinten etwas geschlagen hat. Jetzt war ich im Thrill-Modus, da gibt es nur eine logische Fortsetzung.
Ach, einen kleinen Moment. Am Eingang von Sky Scream steht, dass ab Beginn der Warteschlange lose Gegenstände sowie Gepäck verboten sind. Wie dumm, ich habe einen Rucksack dabei. Da jedoch alle anderen auch mit ihrem Krempel in die Queue sind, habe ich das Schild mal ignoriert. Das wird aber definitiv nicht das letzte fragwürdige Schild für heute bleiben. Sky Scream ist gut thematisiert und hat auch ordentlich Power, ein Traum für mich. Ich liebe einfach intensive Abschlüsse, und dann noch so schön hintereinander. Huch, jetzt stehe ich auf einmal in Reihe 1 an. Das hat nirgends gestanden. Später ebenfalls noch in der letzten Reihe, hierzu habe ich eine Frage. Wer hat bei Premier Rides diese Sitzkonstruktion entwickelt und sie dann noch für gut befunden? Allein der Einsteigeprozess ist eine unnötige Quetscherei. Sky Scream mit Blue Fire-Sitzen wäre genial. Werfen wir einen Blick auf diese kleine Baustelle direkt nebenan, was entsteht wohl dort?
Der Lighthouse Tower war das, wonach es aussieht. Ich hätte mir ihn spektakulärer vorgestellt. Nebenan befindet sich die Wasserfläche, bei der Gerüchten zufolge ein Klon vom Ride to Hapiness entstehen soll. Sehr gerne, dann ist diese Sackgasse dort am See sinnvoll gefüllt. Jetzt habe ich aber Hunger. Das Schnitzelhaus klingt gut, ich will ein Jägerschnitzel. In der App wird das Restaurant auch als geöffnet angezeigt. Huch, jetzt stehe ich in der Casa Palatina. Kann es sein, dass die Holiday Park-App mit den Öffnungszeiten nicht immer ganz aktuell ist? Jägerschnitzel gab es dann dort. Dieses Schild an der Kasse beschreibt die Gastronomie in den Plopsa-Parks ziemlich gut:
Meine Bestellung wurde relativ zeitnah auch schon als "bereit" markiert, war aber noch nicht fertig. Der Kassierer war wirklich bemüht, das Schnitzel herbeizuschaffen, das hat die Küche aber auch nach dem dritten Aufruf nicht ganz mitbekommen. Nachdem ich mich an den Platz unweit der Essensausgabe gesetzt hatte, kam plötzlich eine ältere Dame aus der Küche und meckerte wie eine temperamentvolle italienische Oma, wie sie es mit ihrem Schwiegersohn machen würde. Der arme Kassierer, aber gehört bestimmt zur Thematisierung. Die ganze Bude war ja irgendwie spanisch-italienisch-deutsch. Die Bude war übrigens auch komplett leer. Von gefühlt 500 Sitzplätzen waren zur Mittagszeit gerade einmal zehn belegt, das erklärt natürlich das geschlossene Schnitzelhaus. Die Speise war natürlich TK-Ware mit Fixprodukten, hat man geschmeckt. Der Salat dazu war hingegen super. Mit 12,99€ für das Essen und 3,20€ für die Cola bin ich mal zufrieden.
Burg Falkenstein stand nun an. Ich erinnerte mich, dass diese Attraktion irgendeinen Ruf hatte. Ich glaube, er war schlecht. Als ich den Einstieg sah, war ich erst überrascht. Ein Mack-Produkt, wie schlimm kann es schon werden?
Sehr schlimm. Dagegen ist die Geister Rikscha im Phantasialand auf Piraten in Batavia 2.0-Niveau. Bilder von Innen gibt es nicht, das muss jeder einmal selbst gesehen haben. Einmal reicht auch, versprochen. In der riesigen Spielhölle dahinter stinkt es schlimmer als in der Jungsumkleide einer Grundschulsporthalle. Da ich nun an einem Tiefpunkt war, wurde es Zeit für Anubis - The Ride. Die Budgetversion natürlich, für die man die Lizenz wohl schnell mitgekauft hat, als es an den Bau des tollen Gerstlauer-Coasters in Belgien ging.
Schönes Fahrprogramm, so stelle ich mir das vor. Dann ist da noch die Indoor-Halle mit Heidi-Dorf, Winx-Club-Karussell (?), der Tabaluga-Achterbahn und einem halben Bauernhof mit angebundenem Theater. Die Achterbahn war sehr schön thematisiert und für kleine Kinder bestimmt ein süßes Erlebnis. Nur das Onride-Foto-Blitzlicht lässt alle fast erblinden, da dieses plötzlich in kompletter Dunkelheit geschossen wird.
Das Dino-Rafting ist nasser als erwartet. Die Pflanzen im Wartebereich sehen leider alle etwas verkümmert aus, während aus einem Dino unten die Technik heraushängt. Allgemein ist der Wartebereich aber für die Verhältnisse eines solch kleinen Parks in Ordnung.
An dieser Stelle sollte noch erwähnt sein, dass das Personal im ganzen Park überaus freundlich war. Bevor ich jetzt ein kurioses Essenserlebnis habe, sollte noch etwas zum Mayaland gesagt sein. Es ist wunderschön und im Hintergrund steht auch ein Baumstamm mit dem gleichen Fahrsystem wie bei Dancing Dingie. Es waren aber wirklich viele Kinder im Park, somit wollte ich die Attraktionen in diesem Bereich nicht unnötig auslasten.
Die Speisekarte im Holiday Park ist leider eher kurz, Pizza, etwas Pasta, Schnitzel und Burger. Und überall Hot Dogs. Die 0,5 Meter lange Rostwurst sollte auch ihre würdige Erwähnung finden. Die Burger sind mit 7,99€ einzeln natürlich überteuert, damit bloß jeder zum Menü für nur 12,99€ greift. Wie ihr auf dem Bild seht, gibt es ein Soßentütchen dazu. Bei einem Bekannten, den ich vor Ort getroffen habe, gab es dieses auch vorerst dazu. Da die Dame an der Essensausgabe jedoch auch nochmal Ketchup aus dem Spender auf die Pommes gemacht hat, kam direkt die Chefin angewackelt. "Ach, wenn Sie hier schon Soße haben, muss ich Ihnen das Tütchen leider wegnehmen". Das lasse ich jetzt mal so stehen, die Dame an der Essensausgabe wusste das noch nicht, scheinbar wurde sie gerade erst angelernt. Zumindest Freundlichkeit muss sie nicht mehr lernen, davon hat sie genug. Ihre Chefin aber vielleicht ein wenig Kulanz, denn das Tütchen landete wirklich nochmal im Karton, obwohl es bereits in Kundenkontakt war. Unhygienisch. Der Burger war besser als das, was man im Europa-Park bei Burger Bär und seinen Klonen im Abenteuerland und England bekommt. Für den Preis aber auch nötig, die Pommes waren übrigens sehr stark gesalzen und innen noch irgendwie mehlig, sprich fast roh.
Für das Wickieland gilt das Gleiche wie für das Mayaland. Man sieht, dass dieser Bereich neu ist. Die Thematisierung entwickelt sich in eine schöne Richtung, wenn ich nochmal an die Dekoanfänge mit Burg Falkenstein als Kontrast zurückdenke.
Das T-Shirt spricht für sich, das lasse ich auch mal so stehen. Allgemein war der Besuch im Holiday Park eine schöne Sache, auch wenn man schnell alle für mich interessanten Dinge gesehen hat. Ich weiß nicht wann ich wiederkomme (muss ich dank Jahreskarte ja jetzt mindestens zweimal). Es müssen schon wieder so Umstände wie in der Einleitung beschrieben geschehen, damit ich einen Besuch im Holiday Park dem Europa-Park vorziehen würde. Ich bin gespannt, was uns nun als nächste große Achterbahn erwartet, es wird bestimmt toll! Das war es soweit mit dem Bericht, wie hat er euch gefallen? Nur eine Sache wäre da noch...
Finger weg, ungenießbar! Ernsthaft, bitte tut es euch nicht an! Gut, der Preis wird euch hoffentlich sowieso genug abschrecken. Das schätzt ihr, wie viel die Zuckerpampe gekostet hat, die letztendlich halbvoll entsorgt werden musste?