Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich zahlreiche der Comics gelesen habe (auch wenns schon länger her ist), sowie alle Zeichentrickfilme und - bis auf Asterix - im Auftrag ihrer Majestät - auch die Realfilme kenne. Generell mochte ich bislang Asterix erobert Rom (mit den 12 Aufgaben) mit Abstand am liebsten! Eine witzige Geschichte, tolle Figuren, eine hervorragende Synchronisation und schöne Musik. Danach kommt bei mir Asterix bei den Briten. Andere Schauspieler aber trotzdem super synchronisiert (Wolfgang Hess war für mich die beste "Alternative" für Edgar Ott), auch hier wieder eine schöne Geschichte und super lustige Szenen (Wildschwein-Traum, Essen im "Lachenden Wildschwein") und und und...
Von den anderen Filmen konnte mich nur noch "Kleopatra" und teilweise "Sieg über Cäsar" überzeugen. "Operation Hinkelstein" war für mich der Totalausfall, "In Amerika fand ich auch nicht gut und die Wikinger waren auch nicht gerade liebevoll. Zu sehr auf modern getrimmt und bei der Synchro hatte ich den Eindruck wollte man eher auf Berühmtheiten, statt auf passende Schauspieler setzen.
So, nun aber zu Asterix im Land der Götter.
Zunächst einmal hab ich mich riesig gefreut, dass endlich wieder ein neuer Animations-Asterix in die Kinos kommen soll. Die Realfilme waren als Komödie garnicht mal schlecht, aber es war einfach nicht Asterix...
Etwas skeptisch war ich wegen der Computeranimation, aber trotzdem dachte ich mir "Moi, schaun, moi schaun".
Story:
Der Film basiert auf den Comic "Asterix und die Trabantenstadt" Grob gesagt will Cäsar aus dem Wald, der das kleine gallische Dorf umgibt mit Wohnblöcken bebauen lassen um die Gegen und damit das auch das Dorf und generell die Gallier zu zivilisieren und damit endlich zu besiegen.
Das Tolle: Es handelt sich mal nicht um eine herzzerreißende Abenteuergeschichte, in der es um Leben und Tod, Unterdrückung oder die große Liebe geht, sondern um eine leichte, eher unspektakulär anmutende Geschichte, die aber das volle Potenzial für eine lockere, leichte und vor allem lustige Art der Unterhaltung bietet. Ich möchte garnicht groß die Geschichte aufdröseln, aber fest steht: Der Film ist richtig lustig und etwas zum Genießen. Keine unnötig in die Länge gezogene Handlung, kein ungleiches Pärchen, welches - trotz aller Widerstände - zueinander findet. Einfach lustige, lockere Unterhaltung.
Erstaunlich ist, dass diesmal nicht nur Asterix und Obelix für die gelungsten Pointen sorgen, sondern ein Großteil der Lacher von den Römern und Sklaven geerntet wird. Aber auch die beiden Gallier sorgen für jede Menge Schmunzler. Aber ich will nicht zu viel vorweg nehmen. Jedenfalls ist die Story sehr gelungen. Herrlich unverkrampft und einfach schön.
Synchronisation:
Wie man vielleicht schon ahnt, bin ich ein großer Befürworter der deutschen Synchronisation und meiner Meinung nach sind unsere deutschen Synchronsprecher die richtigen Stars, denen nur leider sehr wenig Anerkennung zuteil wird, aber das ist eine andere Geschichte.
Mein persönliches "Dreamteam" im Bereich Asterix sind nachwievor Hans Hessling und Edgar Ott - das hat einfach gepasst. Für Asterix konnte ich mich nur noch mit Frank Zander, Manfred Lichtenfeld und vielleicht noch Herrn Tramitz anfreunden. Für Obelix fand ich neben Edgar Ott noch Herrn Hess genial.
Was Asterix im Land der Götter angeht, so bin ich heilfroh, dass man diesmal keine Promi-Synchro gewählt hat, sondern endlich wieder auf richtige Schauspieler zurückgreift. Okay Milan Peschel und Charly Hübner sind anscheinend nicht oft im Synchronstudio, aber halt richtige Schauspieler, die was davon verstehen und keine Comedians oder ähnliche Promis...
An beide musste ich mich anfangs etwas gewöhnen, im Laufe des Films hat es aber dann wirklich gepasst. Asterix hat eine sehr schöne Stimmfarbe, die ein wenig an Hans Hessling erinnert, aber jünger klingt und Obelix hat eine deutlich sanftere Stimme, als bei den Wikingern, die das sensible und zerbrechliche Gemüt von Obelix sehr schön einfängt.
Die restlichen Synchronsprecher machen sowieso einen tollen Job. Manfred Erdmann ist ein toller Majestix und Kai Taschner als Troubadix find ich ebenfalls sehr lustig, gleiches gilt für die Legionäre den Zenturio und den Sklaven. Nur Miraculix fand ich etwas unauffällig, aber er hatte auch recht wenig Text. Leider weiß ich die Sprecher eben genannter Figuren gerade nicht. Hoffentlich wird die Synchrondatei bald wieder aktualisiert.
Fazit: Die Synchronisation ist frisch und witzig. Ich würde mich freuen, wenn man die Schauspieler für kommende Asterix-Animationsfilme beibehalten würde. Nur Leider ist dies - guckt man sich die bisherigen FIlme an - recht unwahrscheinlich. Jedenfalls ist es seit dem Film Asterix bei den Briten, die beste Synchronisation. Zumindest im Bezug auf die Auswahl der Synchronsprecher.
Animation:
Als ich gesehen habe, dass die Figuren computeranimiert und nicht gezeichnet sein würden, war ich eher skeptisch. Anhand der Trailer konnte man zwar sehen, dass die Figuren guht vom "Comic" übertragen wurden, aber irgendwie hätten gezeichnete Figuren mehr Charme gehabt. Stören tut die Animation meiner Meinung nach jetzt nicht wirklich, aber ich glaube, dass die Figuren im gezeichneten Zustand noch mehr Esprit versprüht hätten. Und der 3D-Effekt wurde für mein Empfinden wirklich sehr sparsam eingesetzt. Also kann man sagen: Der Animationsstil ist anfangs noch fremd, aber die Gewohnheit tritt schnell ein, dennoch war die Änderung des Animationsstils einfach nur unnötig.
Musikuntermalung:
Das typische Asterix-Thema ging mir zwar ab. Dafür war der Soundtrack aber trotzdem klasse. Vor allem der Part, der den Alltag in der Trabantenstadt untermalt ist wunderschön anzuhören. Insgesamt wurde die Musik immer passend gesetzt und schaffte es den Szenen noch mehr... ich sag mal Gefühl zu geben. Es wirkte nie unpassend oder übertönend. Eine schöne Arbeit seitens der Verantwortlichen.
Gesamtfazit zum Film: Ich war wirklich begeister von dem Film! Ich hätte nie gedacht, dass man es wieder schaffen würde, nach so vielen Jahren wieder einen gescheiten Asterix-Film auf die Leinwand zu bringen! Ich werde mir den Film auf alle Fälle auf DVD holen und freue mich schon sehr darauf. Wäre der Film jetzt noch klassisch gezeichnet worden wäre er perfekt. Die Grundstimmung war immer sehr schön, es gab viel zu lachen, keine verkrampften Modernisierungsversuche oder das zwanghafte Unterbringen von Action und Liebe. Synchronsprecher, die passend ausgewählt wurden und den Figuren viel Leben einhauchen. Alles in allem auf alle Fälle in meiner Top 3 der Asterix-Filme. Asterix erobert Rom bleibt für mich immernoch unerreicht und bei Asterix bei den Briten bin ich mir nicht ganz sicher (den hab ich auch schon sehr oft gesehen...), aber Im Land der Götter kann bei mir auf alle Fälle auf den dritten (vielleicht sogar den zweiten) Platz landen.
Eine Note vergebe ich nicht. Da ich Filme zwar mag, diese für mich aber mit Attraktionen, Parks und Co (die ich ja auch bewerte) nie mithalten können (sind halt doch "nur " Filme, die man ansieht...) und ich sie daher nicht auf die gleiche Stufe stelle... Ich bin halt etwas eigen.
Ich hoffe, euch hat meine Filmeinschätzung etwas gefallen. Aber es ist wirklich nur meine Meinung. Danke fürs Lesen!