Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022

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Beitrag Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Phantasialand-Urlaub vom 25.09. 2022 bis einschließlich 28.09.2022

Teil 1 Einleitung, Anreise und Hotel Matamba


Hallo zusammen! Schön, dass Ihr wieder einen Bericht von mir angeklickt habt. Ich hoffe, ich kann Euch die kommenden Minuten etwas unterhalten, falls nicht entschuldige ich mich für die investierte Zeit.


Ich möchte Euch heute von unserer Phantasialand-Urlaubsreise im September 2022 im Hotel Matamba erzählen. Damit Ihr (und ich) mich vom Lesen (Schreiben) etwas erholen könnt, teile ich diesen Bericht wieder in mehrere Abschnitte und so möchte ich doch gleich mal heftig in die Tasten hauen.

Wie immer gilt: Es ist nur meine Meinung! Jede andere ist hier willkommen und ich freue mich auf Eure Meinung sowohl zum Phantasialand und seinen Hotels, als auch zu diesem Bericht hier. Habt Ihr eine ganz andere Sicht? Vollkommen in Ordnung. 🙂

Nagelt mich bitte auch nicht fest, wenn ich mich mal vertue oder was verwechsle. Auch bezüglich der Preise bitte immer beim Park selbst nachgucken. Ich kann Euch da leider keine Infos mehr geben.

So genial – das möchte ich schonmal vorwegnehmen – der Urlaub auch gewesen ist, so schwer fiel es mir, den Bericht zu schreiben. Einerseits verlor ich durch einen technischen Defekt meines Smartphones, durch die unvorsichtige Nutzung meinerseits meine ganzen Fotos und auf der anderen Seite hatte ich irgendwie mit einer Art Schreibblockade zu kämpfen, vielleicht auch wegen dem Ärgernis mit den Fotos. Einige Bilder kann ich Euch aber doch präsenteiren, jene, die ich bei Instagram hochlud bzw. mit der Familie und Freundinnen und Freunden teilte. Ein Handy-Schutz ständig getragen – so weiß ich nun - schützt vor ungewollten Datenverlusten. Wie hoch der Pearlindex dabei ist, weiß ich allerdings nicht.


Das Phantasialand ist für mich ein ganz besonderer Themenpark! Es weckte in mir endgültig die Faszination für Themenparks und war lange Zeit meine Nummer 1, auch als ich den EP schon lange kannte. Mittlerweile mag ich den EP vom Gesamterlebnis her zwar etwas mehr, aber im Phantasialand steht mit Colorado Adventure noch immer mein Favorit und abgesehen davon sind doch beide Parks auf ihre Weise toll. Ich bin froh, dass wir hier in Deutschland so eine schöne Auswahl an Freizeitparks haben und ich hoffe, dass auch mal die Zeit finden kann, weitere zu entdecken. Tripsdrill, Hansa Park und wie sie alle heißen. Es gibt für mich noch viel zu entdecken.

So genug der Einleitung. Wer möchte, dem lege ich auch noch meine älteren Berichte vom Phantasialand hier im Forum ans Herz. Ich freue mich über jeden Lesegast. 🙂

Link zum Bericht 2019: Hotel Ling Bao mit den neuen Zimmern. https://ep-board.de/viewtopic.php?t=9673

Link zum Bericht 2017: Hotel Matamba. https://ep-board.de/viewtopic.php?t=9081

Das Hotel Village Matamba, benannt nach einem Königreich und von der Optik her der westafrikanischen Dogon-Kultur nachempfunden, öffnete 2008 und schloss damit den 2006 mit der Black Mamba eröffneten neuen Themenbereich Deep in Africa optisch ab.

Die Anlage war nach dem fernöstlichen Hotel Ling Bao (ehemals PhantAsia) das zweite parkeigene richtige Hotel des Phantasialandes, 2020 gesellte sich das im Aeronautik-Stil gestaltete Hotel Charles Lindbergh hinzu.

Bei drei Hotels ist es natürlich die Qual der Wahl. Wir entschieden uns für das Hotel Matamba, da wir erstens ganz besondere Lust auf das afrikanische Thema hatten, zweitens wir den neuen Parkzugang endlich mal erleben wollten und drittens, weil es für uns die praktischste Zimmeraufteilung hat – mehr dazu später.

Zudem war ich zuletzt eh im Hotel Ling Bao und habe da die neuen Zimmer erleben dürfen. Das Charles Lindbergh reizt mich aktuell noch nicht so, da ich einfach ein Fan von klassischen Hotelzimmern bin und ich da noch warten möchte, bis mich wirklich die Lust auf die Aeronautenkabine packt. Zudem ist es wohl ein Hotel, dass ich eher buchen würde, wenn ich alleine bin.

Das Matamba ist eine 3-Sterne-Superior-Anlage. Zum Vergleich: Die EP-Hotels El Andaluz und Castillo Alcazar haben 4 Sterne, die später gebauten gehören zur Kategorie 4-Sterne-Superior. Das Ling Bao hat 4 Sterne (ich dachte, es hätte auch mal das Superior getragen, aber vielleicht täusche ich mich da), während mir vom Charles Lindbergh keine Sterne-Klassifizierung bekannt ist.

Warum ich Euch das schreibe? Gute Frage, vielleicht weil ich persönlich nie einen Unterschied in der Aufenthaltsqualität wahrnehmen konnte. Da spielen einfach ganz andere Dinge eine Rolle und das Matamba muss sich vor den von mir besuchten Hotels im Europa-Park keinesfalls verstecken, im Gegenteil. Das Matamba hat viele Dinge, die es zu einem einzigartigen Erlebnis machen.

Von außen wurde das Hotel ja vor einiger Zeit neu gestrichen und es steht dem Hotel echt gut! Die verschiedenen Farbtöne lassen es deutlich attraktiver wirken, von innen ist es sowieso bombastisch und das ist es, was die Phantasialand-Hotels richtig richtig gut können: Das Eingangstor ist undurchsichtig, man kommt von der hässlichen Straße, die Türen klappen auf und Woow! Man wird von der Atmosphäre direkt verschluckt.
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Der Effekt setzt sich dann auch in der Lobby, den Gängen und freilich auch Zimmer fort. Die Zimmer sind für mich eine der besten, die ich kenne. Zum Einen der extrem hohe Detailgrad, die Masken die Hölzer (alleine der Kleiderständer-Ast ist so genial einfach), kombiniert mit der Farbgebung, die einfach sofort Gemütlichkeit aufkommen lässt. Dazu ist das Zimmer in meinen Augen intelligenter aufgeteilt als in Rust oder im Ling Bao, zumindest wenn man mit mehreren Personen reist, dazu gleich mehr.

Das Bad ist für mich das Schönste, dass ich bisher gesehen habe. Ich mag die dunkle Farbgebung und liebe die Dusche. Keine normale Kabine, sondern eine offene ohne Tür geschützt durch die Wände (schwer zu beschreiben). Sehr praktisch, bequem und einfach schön. So macht Duschen Spaß.

Zwei Punkte nur, die mir aufgefallen sind: Ich finde die Drehwasserhahn-Technik zum Abmischen des Wassers etwas umständlich, vor allem Kinder sollten hier vorsichtig sein, damit sie sich nicht wehtun. Zum Anderen finde ich es praktischer, wenn die Toilette in einem extra Raum ist. Das hat sich einfach mit mehreren Personen als besser herausgestellt, war aber in unserem Fall kein Problem.


Zur Aufteilung der Zimmer: Bitte nachmachen! Im „Hauptraum“ befindet sich ein großes super bequemes Bett. Das Zweitbett in einer Art Höhle am anderen Ende des Zimmers untergebracht. Es ist kleiner, aber mehr als ausreichend für einen Erwachsenen und auch sehr kuschelig. Das Tolle: Das Zweitbett steht nicht wie im Ling Bao oder den Ruster Hotels quasi beim Hauptbett, sondern so, dass man (wenn gewünscht) genug Ruhe für sich hat und trotzdem – praktisch für Familien mit Kindern – in einem Raum und somit in Rufreichweite ist. Genug Privatsphäre für jeden und doch in einem Zimmer. Schade, dass das die anderen Hotels nicht auch so schön lösen. Zudem haben beide Betten die Möglichkeit, mit Vorhängen geschlossen zu werden, eine Art Mückenschutz ist somit gegeben.

Erstes Fazit: Ich bin auch von den Zimmern immer wieder begeistert und das zog sich auch die drei Nächte durch. Auch meine Mutter findet die Zimmer super. Ob es jetzt meine Lieblingszimmer sind, ist schwierig, denn die Hotels im EP und das Ling Bao haben auch wunderschöne Räume, aber was im Matamba halt hervorsteht, ist die kluge Aufteilung und das für mich tatsächlich schönste – Bad.
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Wie auch bei den anderen Hotels, empfehle ich Euch unbedingt, das Hotel auch mal einfach so zu erkunden. Das Matamba hat so viele schöne Flecken, alleine den herrlichen Garten. Nutzt doch auch mal die Treppen, von dort habt Ihr auf den verschiedensten Etagen außen einen tollen Blick auf den Themenbereich Deep in Africa, aber nicht nur das. Als wir dort oben waren um Fotos zu machen, begrüßte mich gleich ein Zug meiner Lieblingsattraktion Colorado Adventure, welche gerade den dritte Lift erklomm, um sich dann am Rande des Fort Navajo die Schluchten hinabzustürzen. Ein perfekter Urlaubsbeginn!
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Hallo Colorado-Bahn! >3
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Die Black Mamba sagt auch kurz hallo.

Auch die vielen Malereien an den Hotelgängen sollten begutachtet werden. Und wer Kinder dabei hat, profitiert auch von den vielen Spiel- und Klettermöglichkeiten im Hotel. Es ist schon deutlich, dass hier quasi das Familienhotel des Parks steht. 🙂
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Im Matamba gibt es zwei Restaurants, das Servicerestaurant Bantu und das Buffetrestaurant Zambesi. In diesem wird auch gefrühstückt. Also angefangen bei den Brötchen und anderer Brotsorten, über die Aufstriche, Beilagen, Obst, Gmias, Joghurt, French-Toast, Eier, Würschtl, bis zum Kakao, Milchkaffee und Cappuchino und den Säften. Das Frühstück ist bombastisch und bietet alles, was das Herz begehrt. Die Kaffeemaschine fand ich zum Beispiel sehr toll. 😃

Das Personal war – wie fast im ganzen Hotel übrigens – sehr herzlich und freundlich. Uns wurde die Bananen-Kaffee-Konfitüre ans Herz gelegt, die ich dann direkt probierte. War sehr lecker, einfach mal was anderes. Wirklich begeistern konnte mich aber neben den selbstgemachten Fruchtaufstrichen, vor allem die Schokocremes aus der eigenen Herstellung. Diese kann man sogar käuflich erwerben und die gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen, wie z.B. Oreo. Unbedingt probieren, wer ein Schokofan ist!

Das Frühstück ist übrigens wie meist im Preis inbegriffen. Das Abendessen muss man dazubuchen. Abends gibt es im Zambesi ein African Barbecue. Dazu im nächsten Teil, wenn Ihr wollt.
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Nun habe ich so vom Hotel geschwärmt, jetzt muss es doch auch mal ein paar Kritikpunkte geben oder?

Zwei Dinge. Die Zafari-Bar. Die ist wunderschön und urgemütlich. Leider wurde die Cocktailkarte sehr zusammengestrichen und auch nicht gerade professionell (in der Li River Bar des Ling Baos war noch deutlich die alte Nummerierung zu erkennen...). Leider fiel dem mein Lieblingscocktail Spring Fever (alkoholfrei) zum Opfer. Auch war der Service nicht gerade der Beste im Vergleich zum Rest des Matambas. In der Bar scheint es wohl auch normal zu sein, dass man sich die Sachen selbst abholt. Wäre jetzt nicht tragisch, aber ein Hinweis dazu wäre gut gewesen.


Der zweite Punkt betrifft die Poolanlage. Es gibt keine. Im Phantasialand hat jedes Hotel seine eigene „Experience“ und das ist wohl der größte Unterschied zum EP. Es wird Wert darauf gelegt, dass man innerhalb der gebuchten Welt bleibt, so mein Eindruck. Also auf Deutsch. Der Pool, den es nur im Hotel Ling Bao gibt, ist auch nur für diese nutzbar. (Damit aber kein Missverständnis auftritt: Das Abendessen, dass eh extra reserviert wird, kann natürlich frei gewählt werden).

Überhaupt stehen die Hotels mehr für sich alleine. Im Europa-Park ist das ganze Resort ja irgendwie miteinander verknüpft, was mir persönlich zwar besser gefällt (gerade das Konzept auch mit der genialen Monorailverbindung liebe ich), aber die Lage des Phantasialandes ist halt auch eine andere. Die Hotels stehen etwas isoliert voneinander an einer normalen innerörtlichen Straße. Insofern hat man da schon echt das Beste draus gemacht: Der Eintritt ins Hotel ist da ein Eintritt in eine andere Welt. Beim EP lässt man den grauen Alltag bereits auf dem Parkplatz hinter sich, wenn der E.P. Express einen surrend begrüßt. Vielleicht wäre ja ein Weg zwischen dem Ling Bao und Matamba innerhalb des Resorts noch irgendwie möglich, widerspricht aber wahrscheinlich dem Konzept.


Ein dritter Punkt noch, der allerdings der Vergangenheit angehört: Der fehlende Parkzugang. Gottseidank ist er nun da. Früher gingen wir immer übers Hotel Ling Bao in den Park, da uns der Eingang Berlin zu trubelig und ungemütlich war. Doch nun hat das Matamba endlich einen eigenen, schönen Eingang und auch die Möglichkeit, durch den Looping der Black Mamba zu schreiten. Der Garten wurde so wie ich das sehe für den Eingang etwas verkleinert, dafür ist die Fläche, die man nun auch als Tagesgast nutzt etwas größer. Hinter dem Eingang hat man die Wahl über den Looping durch direkt in den anschließenden Themenbereich zu laufen oder aber rechts vorbei zu gehen. Praktisch wenn man so wie wir gleich zur Colorado-Bahn gehen möchte.


Fazit: Das Hotel Matamba hat sich wieder einmal von seiner besten oder Seite gezeigt, sogar noch mehr als sonst. Der neue Eingang ist klasse, die Thematisierung fast perfekt, das Essen (mehr in Teil 2) klasse, die Zimmer traumhaft und die Atmosphäre einzigartig. Ob es mein Lieblingshotel ist kann ich nachwievor nicht sagen. Das Ling Bao hat auch seine Stärken, ebenso die tollen Hotels im Europa-Park, wobei mir in Rust das Kronasar noch fehlt und in Brühl das Charles Lindbergh. Aber warum nur ein Lieblingshotel haben, wenn man auch mehrere haben kann?


So viel schon einmal zum ersten Teil. Ich hoffe, es hat Euch schon mal gefallen. Die nächsten Teile folgen in unregelmäßigen Abständen. In Teil 2 möchte ich Euch vom Abendessen im Bamboo und Zambesi berichten.
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Christoph
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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Schon mal ein sehr interessanter Bericht, hab richtig Lust mehr über Deinen Aufenthalt dort zu lesen. Das mit dem Handy ist natürlich ärgerlich, aber schön das Du wenigstens noch einige Fotos retten konntest. Was ähnliches ist mir auch mal passiert, da waren leider alle Fotos von einem ganzen Jahr verschwunden 😓

Das Hotel Matamba hat für mich schon beim Betreten eine Atmosphäre erschaffen, welche ich bei kein EP-Hotel je verspürt habe. Ich ware eigentlich fast immer dort wenn ich im PHL war, zum einen wegen dem verhältnismäßig günstigen Preis und wegen den, wie Du schon erwähnt hast, super konzipierten Zimmer.

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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Teil 2 Abendessen in den Restaurants Bamboo und Zambesi und Snacken im Phantasialand

Zu einem gelungenen Urlaub gehört natürlich auch ein leckeres Essen dazu. Wie im ersten Teil berichtet stehen uns Gästen im Matamba das Servicerestaurant Bantu und das Buffetrestaurant Zambesi zur Verfügung oder im Ling Bao das Lu Chi (à la carte ) oder das Bamboo (Buffet). Das Uhrwerk, das Restaurant des Charles Lindbergh steht nach Parkschließung nur den dortigen Gästen zur Verfügung.

Ursprünglich war geplant, abwechselnd im Bamboo und im Zambesi zu essen. Da das Zambesi abends jedoch am Wunschtag geschlossen war, gingen wir die ersten zwei Nächte ins Bamboo und am letzten Abend dann erst ins Zambesi.

Ich mag zwar in Parks selbst lieber die Servicerestaurants. Aber Abends genießen wir es einfach, uns durchzuprobieren und wir müssen gestehen, dass uns die Karten der Servicerestaurants nicht zusagte.

Das Bamboo wurde wie das Hotel Ling Bao vor einigen Jahren überarbeitet. Der Grundstock blieb gleich, auch die etwas umständlichen Stühle, die „Stände“ mit den Speisen wurden jedoch nun den verschiedenen asiatischen Ländern nachempfunden. U.a. Thailand, Vietnam, China, Japan. Man merkt hier deutlich, dass das Ling Bao nicht mehr wie früher chinesich sondern „fernöstlich“ thematisiert ist und ich kann mir gut vorstellen, dass man vielleicht in China Town diesen Stil fortsetzen wird.

Also um es kurz zu machen. Es war sehr lecker. Sowohl die gebratene klassiche Ente, als auch die kühl angerichtete mit verschiedenen Dips, die gebratenen Nudeln waren ebenso lecker, wie die verschiedenen weiteren Speisen, die ich leider nicht mehr aufzählen kann. Am besten kommt Ihr selbst mal her. 😃

Was ich aber noch weiß: Die Udon-Nudeln haben mich richtig überrascht! Richtig saftig und mir bis dahin noch nicht bekannt.

Schade fand ich nur, dass es diesmal keine Schoko-Chili-Cremé gab, aber man kann nicht alles haben.

Zu erwähnen ist noch das Kinderbuffet. Nein, keine Sorge es ist lediglich ein Buffet, wo sich unsere Kleinsten bedienen können, sollten sie beim normalen Buffet nichts finden oder auf was anderes Lust haben.

Die Bedienung war auf Zack und sehr gesprächig, das fällt im Phantasialand überhaupt sehr auf. Im Vergleich zum EP wird man häufiger angesprochen. Auch als ich damals alleine war, wurde mit mir etwas Smalltalk geführt. Das fand ich sehr nett.

Besonders hervorheben möchte ich den netten Herrn am Empfang, der uns aufgrund unseres Namens fragte, wo wir denn herkommen. Das Personal blieb uns jedenfalls in guter Erinnerung.

Zum Restaurant selbst muss ich sagen, dass es mir zwar optisch sehr gut gefällt, aber ich die Tischanordnung etwas ungemütlich finde. Es ist etwas hallig und gefühlt zieht es ständig. Das wurde im Zambesi besser gemacht, viel besser sogar.


Beide Abende waren sehr schön und es hat prima geschmeckt und wie gesagt, auch das Personal lieferte ab.
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Am letzten Abend ging es dann ins Zambesi, zum African Barbeque. Das Restaurant ist sehr hell und man hat – das habt Ihr vielleicht auf den Bildern zu Teil 1 schon gesehen – viele gemütliche Sitznischen. Man hat seinen Bereich und sitzt nicht auf dem Präsentierteller und doch ist man gleich im Geschehen, wenn man sich was holen will.

Auch hier wieder alles aufzuzählen ist mir nicht möglich. Es gibt x Eintöpfe, Suppen, kleine Vor- und Nachspeisen (Crème brûlée!) und auch wieder ein Buffet für Kinder oder gelenkige Erwachsene.
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Highlight ist die Grillstation. Hier gab es in der Vergangenheit viele klassische Dinge, wie Huhn oder Rind, aber auch Zebra, Strauß, Krokodil, Baramundi, Papageienfisch und was weiß ich. Den Strauß gibt es übrigens auch in einer Art Aufschnitt am Buffet.

Ich muss sagen, dass ich Zebra immer sehr gerne mochte. Das Krokodil hat mich auch sehr überrascht. Schmeckt wie eine Mischung aus Huhn und Fisch und ist sehr saftig. Was es beim letzten Mal genau gab weiß ich leider nicht mehr. Zebra war jedenfalls dabei und ich meine auch Strauß und Baramundi. Sehr lecker!

Auch hier war der Service wieder sehr gut. Wir bekamen Rechnung und Getränke recht zügig. Das hat alles gepasst. Wenn Ihr im Phantasialand seid, kann ich Euch dieses Restaurant fürs Abendessen nur ans Herz legen.


Zum Abschluss von Teil 2 möchte ich Euch noch kurz was zu den von uns besuchten „Snackständen“ berichten.

Untertags haben wir nicht wirklich viel benötigt, da Frühstück und Abendessen einfach sehr reichhaltig und köstlich waren. Dennoch mussten wir einfach zwei Dinge haben.

Zum Einen die Waffeln aus der Bäckerei mit Schmand und Kirschen. Sehr lecker und saftig. Deutlich besser als die im EP in Italien (die ich aber trotzdem auch gerne esse).

Zum Anderen die gebratenen Nudeln mit Gemüse und Huhn in China Town. Von diesen schwärme ich, seit wir sie bei den Asia Nights 2007 beim Spaziergang durch den Themenbereich gegessen haben. Und ich muss sagen. Sie schmecken immer noch geil. Eine schöne große Portion und für den Preis, den ich leider nicht mehr weiß absolut fair. Wie gesagt ich weiß die Kosten nicht mehr, aber beim unserem Aufenthalt empfanden wir es echt gut. Und geschmeckt hat wie gesagt auch klasse. Fast besser als die gebratenen Nudeln im Bamboo.

So waren wir also kulinarisch immer gut versorgt, aber das war bisher beim Phantasialand immer der Fall. Ich bin kein Kochexperte, aber ich kann sagen: Es sah top aus, es hat top geschmeckt und der Preis stimmte für uns damals auch.

Und nach einem tollen Essen und einer schönen Dusche steigt man doch gleich noch lieber und zufriedener ins gemütliche Bett, spürt die Bettdecke, lauscht, ob man nicht doch noch einen Affen kreischen hört (die afrikanische Soundkulisse ist auch ein Merkmal vom Matamba) und schläft glücklich ein.
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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Ich kann deinem Bericht bisher in allen Belangen zustimmen. Am letzten geöffneten Wochenende der Wintersaison 2021/22 war ich ebenfalls im Hotel Matamba, mit Buffet im Zambesi und anschließendem Barbesuch. Alles 1 zu 1 auch so erlebt. Wir hatten ein Zimmer oben in einem der Türme, glaube 3. Stock. Der Balkon war klein, aber hat das Zimmer neben der tollen Nische mit dem zweiten Bett wunderbar abgerundet. Und die Dusche erst, fast so gut wie der Bananensalat beim Buffet. Bei aller Liebe im Gegensatz zu der mehr als feindlichen Politik des PHL gegenüber ehemaliger Stammgäste, aber an dieses Erlebnis ist bisher keine Übernachtung im EP-Resort herangekommen. Trotzdem hat es mich bisher nicht mehr nach Brühl gezogen, sehe dazu auch im Moment keinen dringenden Anlass.

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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Vielen Dank für Eure Kommentare. Wenn ich Euch ein bisschen damit unterhalten konnte, freut mich das sehr. Und schön, dass Ihr vom Matamba auch so begeistert seid. 😃

Der dritte und voraussichtlich letzte Teil kommt wahrscheinlich am Freitag raus. Für früher fehlt mir leider die Zeit.
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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Hallo zusammen! 😃

Aufgrund der Länge, teile ich den ursprünglich als letzten Teil angelegten Bericht nochmal auf. Ich hoffe, das ist für Euch okay.
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Teil 3 Phantasialand: Beginn der Reise: Wilde Züge, rasante Flugmanöver und mehr

Seit 1967 entführt das Phantasialand seine Gäste in fremde Welten. Schon im Eröffnungsjahr kamen unglaubliche 450.000 Gäste! Seit der Zeit hat sich der Park enorm gewandelt. Immer wieder müssen alte Attraktionen den neuen Projekten weichen. Ruder- und Tretboote machten 1968 Platz für die Seeräuberfahrt nach Cartagena, die Oldtimer und der Westernexpress wichen dem Space Center und die letzten Reste der Western-Stadt Silver City inklusive Silbermine mussten für die Erweiterung des Themenbereiches Mystery dran glauben.

Aktuell gibt es im Phantasialand folgende Themenbereiche:

Berlin mit Rookburgh

Deep in Africa

Mexico

Mystery mit Klugheim

China Town

Fantasy


Nachfolgend möchte ich Euch ein paar Attraktionen und Themenwelten vorstellen, so gut das mit der Bilderauswahl und meinen Beschreibungen halt geht und Euch ein bisschen die Meinung dazu schreiben. Ich warne mal vor Spoilern. Zwar möchte ich nicht zu viel verraten, aber manchmal ergibt es sich einfach und mir fällt es dann beim Schreiben gerne mal schwer, mich zu bremsen. 🙂

Viele von Euch kennen den Park ja schon, aber vielleicht gibt es doch den ein oder anderen, der noch nie in Brühl war. Und vielleicht kann ich die „alten Hasen“ ja auch ein bisschen unterhalten. 🙂



Das Phantasialand öffnet im Sommer in der Regel um 9:00 Uhr, die Attraktionen aber erst um 10:00 Uhr, in der Vergangenheit gab es auch Attraktionen, die schon eher öffneten. Nahmen wir diesmal aber nicht wahr.

Zunächst betraten wir das Phantasialand durch den schönen neuen Matamba-Eingang. Wie schon im Hotel-Teil erwähnt, kann man nun rechts herum gehen oder durch den Looping. So ist der erste Bereich den man Betritt logischerweise Deep in Africa. Doch dazu später. Schon aus der Ferne konnte man nämlich schon die Rückrollsicherung von Colorado Adventure hören, welche vor allem Morgens und Abends aktiv ist und so machten wir uns gleich auf Richtung Colorado Mountains.


Colorado Adventure

Es gibt Attraktionen, die kann man x mal fahren, aber sie werden einfach nicht langweilig oder zur Gewohnheit. Colorado Adventure ist die Attraktion, die wie für mich gemalt ist. Schon von außen liebe ich diese Optik aus Felsgestein und den Schienen, die da irgendwo in den Berg hineingehen und irgendwo wieder herauskommen. Da verschwindet einer der hübschen Bergwerkszüge in einem Tunnel, ehe plötzlich ein anderer (oder doch der Selbe?) aus einem ganz anderen Eck herausschießt.

Colorado Adventure wurde 1996 eröffnet, noch bevor die Thematisierungsarbeiten ganz abgeschlossen waren. Leider wurde die Achterbahn vom Typ MK-900M von Vekoma gleich recht früh Schauplatz eines zum Glück glimpflich ausgegangenen Brandes. So wurden einige Dekoelemente Opfer des Feuers, welche aber später wieder hinzugefügt wurden. Und am 11. Mai 1996 wurde die insgesamt 1280 schienenmeterbietende Anlage von Michael Jackson auf den kompletten Namen „Colorado Adventure – The Michael Jackson Thrill Ride“ getauft und von dem Musiker auch öfters gefahren.
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So viel zur anfänglichen Geschichte dieser wundervollen Achterbahn. Der Zusatztitel wird inzwischen übrigens nicht mehr verwendet. Ich konnte sie 1997 das erste Mal erleben und war damals schon von der Optik der Anlage begeistert. Doch inzwischen ist sie nach der Indoorachterbahn die zweitälteste Achterbahn im Park. Was heißt das nun?

Für mich persönlich: Garnichts! Ich kann es nur wiederholen, was ich auch früher schon schrieb. Diese Achterbahn macht mir einfach nachwievor unglaublich Spaß! Diese Mischung aus Innen und Außen, die Geschwindigkeitswechsel mit denen sie spielt, das Gefühl hinten beinahe rauszufliegen, vorne in der Lok in die Kurven gepresst zu werden und in der Mitte wieder ganz anders von der Bahn mitgenommen zu werden. Einfach fantastisch! Alleine schon der Drop in den Minenschacht ist immer noch so genial, wie bei den unzähligen Besuchen davor und das ist noch lange nicht alles.
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Tja, Ihr merkt schon, ich muss mich etwas bremsen, sonst kann ich garnicht mehr über den Rest des Parks schreiben. Jedenfalls. Macht mir die Colorado-Bahn auch heute noch mit Abstand am meisten Spaß, da kommt für mich kein Taron und kein Silver Star oder so heran. Klar, war die Bahn für mich schon immer eines der Erlebnisse, die das Phantasialand für mich ausmacht, so wie für manche die Gebirgsbahn oder das Brandenburger Tor. Doch es ist für mich viel mehr als nur Nostalgie, es ist einfach der enorme Fahrspaß und das Gefühl, dass die Bahn es immer wieder schafft, mich komplett in eine andere Welt zu versetzen. Das Ding macht einfach Laune! Auch die Soundtracks im Wartebereich finde ich wundervoll. Ich glaube es sind so knapp 30 Soundtracks. 🙂

Ich hoffe, das Phantasialand wird sie auch noch lange pflegen und erhalten. Es wird spannend, wohin die Reise geht. Denn inzwischen ist sie das Einzige, was noch vom 1974 eröffneten Themenbereich Silver City (in der Anfangszeit auch Silver Dollar City) übrig ist. 2009 wurde alles mit dem damaligen Mexico-Bereich zusammengenommen und es wurden einige gestalterische Veränderungen vorgenommen. Im Bereich der Abschlusshelix wurde alles schon etwas mexikanischer gestaltet (auch wegen dem Bau der Freifalltürme Tikal), auch wurden Animatronics abgeschaltet (Aufzug 3) oder ganz entfernt. Aber ich kann mir vorstellen, dass da in Zukunft vielleicht noch mehr passiert. Insbesondere die Station ist noch sehr im Western-Stil gehalten und auch der Wartebereich dürfte mal angegangen oder zumindest gereinigt werden.
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Wir sind viele viele Runden mit dem wilden Zug gefahren, wie immer vorne, hinten und in der Mitte und ich kann es nur empfehlen, mal die Reihen durchzuprobieren. Die Kapazität von 2300 Personen die Stunde wurde an unseren Besuchstagen nie benötigt. Von den vier einsatzbereiten Zügen waren zwei an unseren Urlaubstagen in Betrieb und die waren nicht ausgelastet. Oft konnten wir sitzenbleiben oder konnten nach dem Umsteigen auf eine andere Reihe direkt wieder die Reise durch die Bergwelt antreten.

Übrigens noch ein Punkt, den ich so an der Bahn schätze. Sie ist für einen Großteil der Familie geeignet und trotzdem richtig schön wild.
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Nachwievor meine Nummer 1. Was habe ich die Bahn vermisst und das zurecht, wie ich wieder einmal merkte.
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Tikal

Direkt in der Abschlusshelix von Colorado Adventure eingebettet, starten zwei Familienfreifalltürme von Zierer zu einer spaßigen Auf-und-Ab-Tour zwischen den schroffen Felsmassiven und einem idyllischen Bach. Die beiden Freifalltürme ersetzten 2011 den ehemaligen Smokey Mountain. Das war ein Berg, der aussah wie ein Kopf und der in regelmäßigen Abständen geysirartig Wassernebel aufsteigen ließ. Mit dem Bau Tikals wurde dieser ganze Abschlussbereich von Colorado Adventure umgestaltet und aus dem Indinaerdorf samt See, eine mexikanische Bachlandschaft mit Wassertürmen. Sieht sehr schick aus und die Türme passen da auch sehr gut hin.

Das Fahrprogramm ist zudem richtig lang und durchaus intensiv. Kein Vergleich zu dem in meinen Augen leider sehr trägen Programm im Bayern-Park. Und auch das EP-Programm fand ich weniger gut. Hier hat man also alles richtig gemacht. Hinzu kommen noch die coolen Perspektiven auf die benachbarte Minenachterbahn, die in regelmäßigen Abständen mit gut 50 Sachen vorbei donnert.

Also, auf keinen Fall links liegen lassen, wenn ihr im Park seit! Meine Mutter, die große Freifalltürme nicht fährt, hatte hier auch Ihren Spaß. 🙂



Colorado Adventure und Tikal befinden sich ebenso wie das große Silverado Theatre im Themenbereich Mexico. Dieser Themenbereich besteht gegenwärtig aus zwei Bereichen, so könnte man fast sagen, die voneinander getrennt sind. Oben haben wir die Colorado-Bahn und Tikal. Unten warten aber weitere Attraktionen entdeckt zu werden.

Bis dahin war Mexico übrigens mein liebster Themenbereich im Phantasialand (davor Silver City vor 2001). Ob es weiterhin so ist, erfahrt Ihr weiter unten, wenn Ihr mögt. Ich liebe die Vielfalt, das Bunte, die schroffen, goldenen Felsmassive und Canyonlandschaften von Colorado Adventure und Chiapas, die bunten Blumenarrangements, die Tempel und Gebäude, die Flussdeltas – hach herrlich!

Inmitten dieses Themenbereichs warten wie gesagt weitere tolle Attraktionen darauf entdeckt zu werden. Doch auch zum Spazierengehen lockt dieser Bereich. Meine Mutter hatte am dritten Tag Lust auf die Eisshow „Rock on Ice“. Da es dann schon langsam Zeit war, an die Rückreisezeit zu denken und ich eh kein Showmensch bin, entschied ich mich lieber, die ganzen Höhlen rund um Chiapas zu Fuß zu erkunden und ein paar Fotos und Aufnahmen, auch von Talocan und Co zu machen.
Also, auch wenn Ihr in keiner Attraktion sitzt, gibt es viel zu bestaunen und das macht das Phantasialand auch unter anderem aus.
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Talocan

Hier haben wir wieder eine Attraktion, die zeigt, wie sich das Phantasialand gewandelt hat. Von Polyp und Spider, die ich beide nicht erlebt habe, über den Condor, der einen auf über 30 Meter führte und den ich durchaus gerne mochte, nun zu dieser besonderen Anlage. 2007 eröffnete der Suspended Topspin, bei dem es Rücken an Rücken nur haarscharf vorbei an Effekten und Thematisierungselementen geht. Das Phantasialand hat diese Attraktion echt genial inszeniert. Mal abgesehen von dem tollen Soundtrack und den Effekten rund um Nebel (der aber diesmal kaum wahrnehmbar war), Wasser und Feuer, hat die Attraktion auch gleich eine Aussichtsplattform bekommen. So können Neugierige sich das Ganze ansehen, ohne gleich Opfer des wütenden Gottes Tlaloc zu werden.

Da man eben Rücken an Rücken sitzt hat man zwei sehr verschiedene Fahrerlebnisse. Vorne kann man den zuschauenden Gästen zuwinken und hat die volle Ladung der Effekte, hinten kommt dafür die (gestaltete) Wand bedrohlich nahe. Ebenfalls eine besonderer Thrill. Hinter der Wand ist auch ein Weg und durch die Gucklöcher kann man auch von außen den Fahrgästen zuwinken. 😃

Ich selbst habe mich sehr auf die Fahrt gefreut. Talocan ist nämlich immer so ein Opfer des Übersehens. Ich mag Talocan zwar sehr, aber es gibt einfach so viele Attraktionen, die ich noch lieber mag. Zudem bin ich oft der Einzige, der sie fährt und dann gebe ich doch meist den anderen Attraktionen den Vorzug. Oder ich sage: „Ah, da muss ich später noch drauf!“ Und dann wird es übersehen. Aber diesmal musste es sein!

Von außen sieht es schon sehr beeindruckend aus. Ich empfinde die Fahrt als spaßig, aber nicht übermäßig intensiv. Aber Schaukeln, Drehen und Überschläge tun mir eh nichts. Bei mir ist es seit ein paar Jahren eher die Psyche, wenn es hoch hinaus geht. Zum Glück könnte diese mich bisher aber nicht von Fahrten auf Türmen abhalten.

Wie gesagt, sehr lustig, aber nicht übermäßig intensiv. Das sah der Stiefel eines Mädchens neben mir aber offensichtlich anders. Ich habe mich schon gewundert, als plötzlich, als die Fahrt zuende war und der Boden wieder hochkam, da der eine Stiefel lag. In dem Moment zwar witzig, aber das war auch schon Glück. Nicht ganz ungefährlich so ein fliegender Schuh...

Na, nichtsdestotrotz, Talocan macht Spaß, sieht genial aus und ist sicherlich passender als der eher spärlich thematisierte Condor, aber es ist für mich jetzt nicht eines der Highlights. Dafür gibt es im Phantasialand einfach „zu viele“ andere Top-Attraktionen. 🙂


Chiapas – DIE Wasserbahn


Chiapas ersetzte 2014 die vorherigen Wildwasserbahnen Stonewash Creek und Wildwash Creek, welche sehr spaßig waren. 1974 wurde hier sogar die erste Wildwasserbahn Deutschlands eröffnet und mit 1300 Metern Länge auch gleich eine gigantische noch dazu!

Später wurde versucht dem ungeheuren Andrang mit zusätzlichen Booten Herr zu werden, was aber wohl kaum gelang. 1991 war dann die letzte Saison. Zur Saison 1992 wurden Teile der Anlage (vor allem die Serpentinenabschnitte) abgerissen – an dieser Stelle ist heute der Dunkelabschnitt von Colorado Adventure – der Rest der Strecke aufgeteilt auf zwei Bahnen und pro Bahn wenn ich mich jetzt nicht irre noch ein großer Drop zu den bestehenden hinzugefügt. Zudem wurden die Lifte umgebaut. Und so waren Wildwasserbahn 1 und 2 oder seit 2003 dann Stonewash Creek und Wildwash Creek als Doppelanlage dem hohen Andrang wohl besser gewachsen.

Aber schließlich war dann auch hier Schluss und mit Chiapas wurde in Zusammenarbeit mit Intamin eine Anlage geschaffen, die eher an einen Watercoaster, als an einen klassichen Log Flume erinnert. Drei Abfahrten, besondere Weichen, Indoor- und Outdoorabschnitte, eine gewaltige Felsen- und Lagunenlandschaft und ein toller Soundtack von Imascore: Fertig ist DIE Wasserhan. 😃

Was sich spektakulär liest, entpuppt sich als sehr spaßige Abenteuerfahrt. Zunächst aber ein Kritikpunkt: Die Boote. Die sehen schick aus, sind aber sehr unbequem und wirken mit der Aufgabe Wasserbahnboote sein zu müssen überfordert. Das Wasser staut sich nämlich unangenehm in den Booten, sodass bereits in der Station die Füße nass sind. Gut, wir sind ja nicht aus Zucker also auf geht’s!

Chiapas kreuzt, wie auch schon die beiden Vorgänger Colorado Adventure, was sehr schön ist, obwohl die alten Bahnen deutlich mehr Rendezvous boten. Das Theming ist aber wirklich klasse. So muss das aussehen! Alles schön eingepackt, keine nackte Stahlverästelung und immer was zu gucken. Die Fahrzeit ist mit annähernd sechs Minuten gut lang, der Nässegrad war bei uns durchaus ordentlich.
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Allerdings fehlt mir bei Chiapas irgendwie so das Sahnehäubchen. Ich weiß nicht, man hat technisch gesehen (abgesehen von einem Launch) wohl alles herausgeholt, aber irgendwie bleibt der Fahrspaß doch irgendwie auf dem Boden der Tatsachen. Ich versuche es mal zu erklären. Die Abfahrten sind okay, aber nicht annähernd so spektakulär, wie man es vermuten würde, angesichts der Tatsache, dass die letzte Abfahrt die steilste eines Log Flumes ist. Bauchkribbeln spürte ich fast keines. Bei den alten Wildwasserbahnen aber schon! Vielleicht war es der fehlende Bügel, vielleicht weil man noch nicht so abgehärtet war, aber irgendwie fehlt allen drei Abfahrten ein wenig der Pep.
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Auch mochte ich bei den alten Bahnen die Stille und diesen ruhigen Faktor. Bei Chiapas ist halt gefühlt immer Action, selbst zwischen den Drops. Ein ganz anderer Charakter als die Vorgängerbahnen, die ich halt sehr mochte und denen ich so ein bisschen nachhänge.
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Aber alles in allem trotzdem eine wirklich gute Wasserattraktion und optisch ein Knaller, anders kann ich es nicht sagen.
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Deep in Africa

Ich weiß noch, wie spannend es war, als 2005 auf coastersandmore.de dieses Bauschild samt der Nachricht, dass hier in Brühl ein Inverted Coaster mit afrikansichem Themenbereich eröffnet wird, veröffentlicht wurde und Tag für Tag auf Freizeitparkweb und Onride Baustellenfotos veröffentlicht und diskutiert wurden.

Für mich war es das erste Mal, dass ich eine Achterbahnbaustelle im Internet „live“ verfolgt habe. Zwar wusste ich auch um die Ankündigung des Silver Stars aus Prospekten, aber Internet hatten wir damals noch nicht.

Ein spannendes Projekt, schließlich entstand hier die erste Achterbahn des Parks, die ihre Gäste auf den Kopf stellte und nach dem Crazy Loop war erst die zweite Attaktion im Park, die dies tat. Wenn auch der Flatride für den Bau der schönen Giftschlange weichen musste. Dann noch eingebettet in den „Abenteuer-Kontinent“ Afrika, den ich Laie mit beeindruckender Natur, exotischen Tieren, fremden Kulturen und Fernweh verbinde: Das konnte nur gut werden.


Zurück zum Thema. Heute erstrahlt der Themenbereich in den Farben des Dschungels, des schwarzen Achterbahntracks, der Lehmbauten und den Bauten der Dogon-Kultur, wovon eines den Aufzug der Black Mamba beherbergt, während am Ende ein gigantisches, farbenfrohes Gebäude steht, welches den Themenbereich seit 2008 optisch ziemlich perfekt abrundet: Das Hotel Village Matamba.

Ich finde diesen Themenbereich nicht zuletzt auch dank dem Abschluss durch das Hotel wunderschön und nach Mexico war es bis dato mein zweitliebster Bereich. Mal sehen, ob das so bleibt...


Black Mamba – the Biting Ride

Keine Ahnung, ob der Zusatzname überhaupt noch verwendet wird, aber er klingt doch cool oder?

Dabei hat die Bahn keinen coolen Namen nötig. Sie steht schon für sich alleine. Die nackten Zahlen sind noch eher gemäßigt. 768 Meter lang, der Aufzug endet in 26 Metern Höhe, aber dank einem Tunnel liegt der Höhenunterschied des Drops bei gut 27 Metern, was dafür sorgt, dass die zwei Achterbahnzüge auf gut 80 Kilomter pro Stunde beschleunigen.

Aber was sind schon technische Daten! Die Bahn prescht förmlich durch. Der steile Drop gibt ein sanftes Kribbeln, der Loop drückt gut, die Zero-G-Roll macht unglaublich Laune und der Inclined Immelmann um den Wasserfall sieht nicht nur optisch gut aus. Dazu gesellen sich zwei lustige Wingover und jede Menge Kurven, eine enger als die andere. Tatsächlich drückt die Mamba ordentlich zu, sodass sie auch heute noch beweist, dass sie ein ungezähmtes Biest ist und eigentlich viel mehr Aufmerksamkeit verdient, als sie bei Instagram und Co bekommt.
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Dazu passt auch die Thematisierung. Sie ist regelrecht in den Themenbereich eingegraben. Die wenigen sichtbaren Stützen passen sich farblich gut an die Umgebung an und nicht zuletzt noch der Mix aus passendem Soundtrack und Tiergeräuschen sorgen dafür, dass ich thematisch die Black Mamba deutlich gelungener finde, als Taron, bei der ich sehr oft lese, wie toll dort die Thematisierung ist. Nicht falsch verstehen. Ich finde das Theming von Taron auch sehr gelungen, aber die Mamba finde ich da schon noch einen dicken Batzen besser thematisiert. Sie verschmilzt mit Afrika.

Okay, die Tiergeräusche gehören streng genommen eher zum Bereich selbst, als zur Achterbahn – wobei: So ganz trennen kann man das in dem Fall nicht und im Stationsgebäude hört man ja dann auch noch Fledermäuse. 😃

Auch sonst gibt es kaum was zu meckern. Die veränderten Lichteffekte sind sehr schön, ebenso der Rest der Station. Auch der Wartebereich kann sich sehen lassen und lässt die Gäste immer ein wenig Sichtkontakt auf das zu, was sie selbst in Kürze erwarten dürfen.

Insgesamt ein sehr tolles Erlebnis. Die Black Mamba steht bei mir relativ weit oben in der Liste und auch für meine Mutter ist es eine der besten Attraktionen. Für uns war es 2006 auch die erste Achterbahn mit Überschlägen.

Was gefällt mir nicht: Hm, garnicht so einfach. Gut, ich stehe auf lange Achterbahnen und das ist die Black Mamba nicht. Es wurder viel Schiene auf vergleichsweise kleiner Fläche installiert, aber es ist halt trotzdem sehr kurz. Aber es passt irgendwie zur Mamba. Sie beißt Dich und ehe wir es uns versehen, sind wir fertig ob bei der Strecke oder womöglich im Leben, wenn wir kein Gegengift haben.

Da ich sehr auf Geschwindigkeitswechsel und Drops stehe, erfüllt die Mamba halt auch nicht ganz meinen persönlichen Layoutgeschmack, auch ruckelt es hier und da doch schon etwas, was bei Schulterbügel nicht unbedingt der große Hit ist.

Ansonsten hat man hier aber nachwievor eine fantastische Anlage stehen, welche für mich zwar klar hinter z.B. Colorado Adventure oder im EP dem Silver Star steht, aber trotzdem wirklich was ganz besonderes ist. 🙂


Eine Besonderheit im eher negativen Stil gibt es leider beim Thema Abfertigung. Ich könnte garnicht sagen, ob der EP oder das Phantasialand besser abfertigt. Ich finde sie nehmen sich nichts und machen das vorbildlich. Die Black Mamba ist da aber ein kleiner Ausreißer. Hier dauert es schon etwas, bis der Zug auf die Reise geschickt wird. Aber in Anbetracht des eher geringen Andranges war das noch okay.


Tja und wer jetzt denkt, dass wir nun langsam zur Neuheit 2022 in Deep in Africa kommen, nämlich dem großen, geil thematisierten, unglaublich langen, mit Rutschen und tollen neuen Perspektiven auf Black Mamba aufwartetenden Walktrough „Deep in Africa Adventure Trail“, dem muss ich sagen: Ich habe den großen, geil thematisieren, unglaublich langen, mit Rutschen und tollen neuen Perspektiven auf Black Mamba aufwartenden Walkthrough vergessen.

Ich will nicht lange rumjammern. Ich hätte ihn schon gerne gesehen, aber ich habe dann einfach nicht mehr daran gedacht, aber ganz ehrlich: Es war ein so toller Urlaub und wir haben es so genossen, dass es im Endeffekt nichts ausmacht und so gibt es dann eben beim nächsten Mal noch eine Neuheit mehr.



Berlin

1970 startete das Phantasialand nach der Keimzelle Märchenwald (und vielleicht auch Fantasy wenn man so will) mit Alt Berlin die erste große Erweiterung des Geländes. Mit neuem Eingang, Neptunbrunnen, einer großen Häuserzeile, einer Hauptstraße dem Wintergarten und mehr.

Seit 2009 heißt der Themenbereich nur noch Berlin und obwohl sich auch hier wieder viel verändert hat, kann man doch noch den Ursprung erkennen.

Ehrlich gesagt, war für mich schon als Kind dieser Bereich eher „langweilig“. Zumindest im Vergleich zu den anderen Themenwelten, die im Park warten, erlebt zu werden.

Nehmen wir Rookburgh noch raus, so würde ich auch heute noch sagen, dass der Bereich der für mich schwächste ist, aber das ist echt Meckern auf hohem Niveau.

So hat Berlin nämlich durchaus einiges zu bieten, selbst wenn man kein großer Showfan ist. So gibt es hier einfach mal das beste Eis, das ich kenne. Besonders den Erdbeermund-Becher kann ich mehr als nur empfehlen.

Leider gab es hier schon ein Problem. Der Innenbereich mit den Eistellern war geschlossen. Personalmangel. Die netten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führten zwar eine Strichliste, um den Bedarf aufzulisten, aber vorerst musste man sich mit den klassischen Eis auf die Hand begnügen. Aber das tut der Qualität keinen Abbruch. Es schmeckt auch auf die Hand köstlich!


Ebenfalls in Berlin drehen sich zwei Karussells. Zum Einen am Platz des ehemaligen Neptunbrunnens das Pferdekarussell. Ein beeindruckendes doppelstöckiges Bauwerk, welches unter einer schönen Glaskuppel vor Regen geschützt seine Runden dreht, zum Anderen der schönste Wellenflug den ich bisher gesehen habe. Diese Klassiker von Zierer machen immer wieder Spaß, gerade durch die typische Wellenbewegung. Für Mich irgendwie ein kleines Muss in einem Freizeit- oder Themenpark. 🙂




In Berlin gibt es noch allerhand mehr zu entdecken und gerade für das leibliche Wohl ist hier bestens gesorgt. Wie schon in Teil 2 berichtet, kann ich Euch die Waffelbäckerei wärmstens ans Herz legen. Aber es gibt auch noch zahlreiche andere Gelegenheiten den Magen zu füllen und den Geldbeutel zu leeren. :p


Nicht besucht haben wir diesmal „Das verrückte Hotel Tartüff“. Nicht, dass es schlecht wäre, im Gegenteil. Das ganze Hotel ist herrlich detailliert gestaltet, hat viele Effekte und eine coole Rutsche. Allerdings sind wir beide keine großen Fans von Fun Häusern und auch wenn die Thematisierung toll ist, mag ich kein Fan von dem Stil...


Was wir dafür aber umso öfter gefahren sind, ist Maus au Chocolat. Dieser verrückte interaktive Darkride entführt uns in eine von Mäusen befallenen Tortenfabrik. Mit Oskar Koslowski dem Meisterkammerjäger machen wir uns mit Spritzbeuteln bewaffnet auf die Jagd nach dem Gemause im Hause.

Auch wenn ich kein großer Fan von Interaktivität bin: Die Schokomaus ist so liebevoll gemacht, dass es einfach Spaß macht, sie immer wieder zu fahren. Ich unterschätze diese Attraktion immer wieder. Neben den Bildschirmen, gibt es auch viele reale Elemente und Effekte. Auch hier wieder: Details so weit das Auge reicht! Dazu noch der köstliche Tortenduft. Hach, ne schöne Sache wa? Wenn ich mir jetzt vorstelle, das Phantasialand baue mal wieder einen klassischen Darkride in der Qualität...

Beim Schießen waren wir übrigens ähnlich gut... oder schlecht... oder mittelmäßig. Mal gewann meine Mutter, mal ich. Aber insgesamt war meine Mutter meist besser, wenn ich mich richtig erinnere.


Rookburgh – clread for takeoff?

Auch wenn Rookburgh eine Erweiterung von Berlin ist, möchte ich es hier extra nennen. Während Klugheim eindeutig mittelalterlich ist und somit gut mit dem Ur-Mystery-Bereich harmoniert, hat Rookburgh doch einen ganz eigenen Stil. Umso genialer ist der Übergang zwischen den Welten.

Ich war wirklich sehr gespannt auf dieses Erlebnis. Schon früher habe ich mir immer einen Flyer gewünscht, weil es sich einfach so spektakulär anhörte und ich dachte, das Phantasialand könne sowas am besten umsetzen.


Nachdem 2016 Race for Atlantis, welche einen Teil der Rookburgh-Fläche einnahm weichen musste, war die „Trauer“ ziemlich klein. Um ehrlich zu sein, habe ich mich glaube ich noch nie so über einen Abriss gefreut, wie hier.

Das Galaxy war sensationell. Alleine die beiden gigantischen Leinwände (größer als beim Voletarium wenn ich nicht irre), die insgesamt 16 (!) Shuttles für 16 Personen, die Animatronics, Pre-Shows (mit LTU!), die ganze Atmosphäre, die Crew, Alex from Galax und – ja gleich bin ich fertig – der actionreiche Film, der zwar gefühlt nichts mit der Reise nach Siantapha (na wer erkennt das Wortspiel? 😃 ) zu tun hatte, aber trotzdem geil war. Das alles war einfach gigantisch.

Doch der Zahn der Zeit nagte an der Attraktion. Nachdem 2001 schon die obere Etage geschlossen wurde (angeblich wegen neuer Vorschriften nach dem Brand), musste man sich schon mit einem reduzierten Erlebnis zufrieden geben, bei der die Größe der Anlage fast ein Fluch war. Denn da sich die obere und die untere Etage eine Leinwand teilten, war es unten nicht ganz so bequem, wie oben. Manche sprachen sogar von Genickstarre. Und als dann der eher schwache Nachfolger in Form von Race for Atlantis daherkam, dessen Film sich so schnell abnutzte, habe ich mir schon sehr einen Nachfolger erhofft.

Und da ist es jetzt. Wieder geht es ums Fliegen, aber halt ganz anders. In Rookburgh betreten wir eine Welt der aufstrebenden Luftfahrt des 20. Jahrunderts. Soweit so cool. Ich liebe ja die Luftfahrt, wobei ich ein Fan der kürzlich aktuellen Luftfahrt mit Airbus, Boeing und Co bin. Aber gut, wie sieht es denn nun aus.

Erstmal durchqueren wir den Tunnel unweit vom Törtchen und während wir an Bänken und Thematisierungselementen vorbei huschen, sind unsere Augen auf das gerichtet, was da gerade aus vor uns liegt. Überall werkeln Maschinen, es dampft, Kohle liegt herum, eine Dampflok trötet fröhlich – nicht unbedingt das was man sich vielleicht als Themenbereich vorstellt, doch steht man erstmal da, ist es echt beeindruckend.

Und da ist es auch schon. Das dunkele, rötliche Schienenwirrwarr der neusten Achterbahnkreation des Phantasialands: F.L.Y. Da haben wir jetzt nicht nur den ersten Multi-Launch-Flying-Coaster mitten in Deutschland stehen, nein es ist auch gleichmal der längste Flyer überhaupt, mal eben 1236 Meter Lang – wow! Schon die Schienen gefallen mir gut. Ich finde die Vekoma-Tracks einfach schöner, als die (neuen) von Mack oder Intamin.

Daneben gibt es noch das in Teil 1 erwähnte, mit der Achterbahn verwobene Hotel Charles Lindbergh, das Uhrwerk, welches am Morgen den Hotelgästen zum Frühstücken, mittags den Parkgästen zum Vormittags-, Mittags- oder Nachmittagsessen und wiederum den Hotelgästen zum Dinieren dient.

Auch Sandwiches, einen Schokoladen- und Süßigkeitenshop mit hausgemachter Schokolade (soweit ich weiß – bitte nicht hauen) gibt es hier, sowie eine Toilette, klar die muss auch sein. Der ganze Bereich hat einige schöne Winkel und sieht echt klasse aus. Die Achterbahn ist zwar nicht so schön in Felsen oder Gebäuden verpackt wie Colorado Adventure oder Black Mamba, eher so wie Taron: Die Schienen stehen relativ frei aber die Umgebung ist schön gestaltet. Die Farbe der Schienen wurde hier auch sehr gut gewählt. Auch wenn es nicht so eingepackt ist, sieht es doch klasse aus, ist für mich aber schwer zu beschreiben. Schaut Euch einfach die Fotos in meinen Be – Schaut Euch einfach die schönen Fotos auf Google und Co an.


Alles in allem gefällt mir Rookburgh richtig gut. Aber für mich ist Rookburgh trotzdem nicht der beste Themenbereich, ob man es jetzt zu Berlin dazutut oder extra betrachtet. Meine Favoriten im Phantaisaland blieben eindeutig Mexico und Deep in Africa.


F.L.Y.

Eine neue Achterbahn zu erleben ist doch immer was ganz besonderes, nicht wahr? 🙂
Da war ich echt gespannt! Und etwas nervös. Nicht wegen dem Coaster selbst, das war pure Vorfreude. Eher hatte ich Angst, mich bei dem Bügelsystem dumm anzustellen und den Ablauf zu verlangsamen. Was wenn ich zu schusselig für die Beinklemmen bin?

Die Wartezeiten betrugen etwa so 20, 25 Minuten, damit war es gemeinsam mit Taron die Attraktion, bei der ich am längsten stand.

Der Wartebereich ist sehr lang und verläuft immer wieder entlang der Achterbahnstrecke. Der Bereich ist schön luftig, das Wellblech ist dafür jetzt nicht so schön. Da ich hörte, wie toll die Airtime nach Abschuss 2 in der ersten Reihe sein soll, begab ich mich auch gleich in die Warteschlange für ebenjene.

Meine Mutter wollte erst, dass ich die Bahn teste und ging in der Zeit, in der ich fuhr, lieber in die Wintergarten-Show „Nobis“.

Ich ging also weiter und gelangte in den Raum, wo die nette Flugbegleiterin freundlich und ähnlich kompetent, wie schon zu Galaxy-Zeiten (keine Ironie – wirklich glaubhaft und kein Vergleich zum Voletarium..., die Anweisungen für das bevorstehende Abenteuer gab.

Am Ende der Schlange stand ein freundlicher Mitarbeiter, der Armbändchen für jeden Gast bereithielt. Rot für die erste Reihe, blau für die übrigen Reihen. Al er mir das rote Bändchen aushändigte, fragte ich zur Sicherheit gleich nochmal, ob ich schon mit der Brille und dem Brillenband fahren dürfte. Er musterte es und gab mir das Go. Hihi, da hatte ich wohl was losgetreten, denn als ich die Treppe zum Spind hoch lief, fragten schon die nächsten Gäste, wie das mit den Brillen gehandhabt wird.

Nun habt Ihr das Wort Spind gelesen und fragt Euch, was es damit auf sich hat? Nein, Du natürlich nicht. Du kennst es ja schon. Was? Du kennst es noch nicht? Na okay. 😃 Also auf F.L.Y. Ist das Mitnehmen jeglicher Gegenstände verboten. Nur die Kleidung darf anbehalten werden. 😃 Alles andere Klump muss in den Spind. Dies ist auch der Grund, weshalb man in Rookburgh auf die Sicherheitsnetze die oft unterhalb von Achterbahnschienen angebracht sind, verzichten kann.

Da Gesetzte manche Leute doch nicht davon abhalten, was zu tun, was sie nicht sollen, gibt es dann auch tatsächlich eine richtige Sicherheitskontrolle.

Die Mitarbeiterin musterte dann mein Band und war direkt begeistert und lies mich durch. An dieser Stelle ein dickes Lob! Fast alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren nicht nur freundliche, sondern überaus nett. Ein Lächeln, ein freundlicher Spruch, zügige Abfertigung. Das Phantasialand hat im Park die netteste Crew, die ich erlebt habe. Dankeschön dafür, denn damit machen Sie uns Parkgästen den Tag nochmal deutlich besser!

Hui, dann war es schon fast soweit. Ich war echt gespannt und konnte die ganzen Themingdetails garnicht so wahrnehmen. Beinahe hätte ich auch den Film verpasst, der einem die Bügel erklärt.

Wie gebannt beobachtete ich, wie die Züge ein und ausfuhren. Die Schiene ist quasi seitlich an der Wand und man sitzt mit dem Rücken zur Wand und kann dadurch bequem ein- und aussteigen. Das war eine der Dinge, dich schon wusste. Schließlich wurde ich zu meinem Platz in der ersten Reihe gewiesen und staunte, über die großen Reibräder. Ich mag Reibräder sehr gerne. Da sieht man noch, dass sich was bewegt, im Gegensatz zu den LSM-Modulen. 😃

Das Einsteigen erwies sich zu meiner Erleichterung als ganz einfach. Ich war stolz die Schnallen gleich richtig geschlossen zu haben. Noch den Bügel runtergedrückt und jetzt war Entspannen und Genießen angesagt. Ich war voll freudiger Erwartung. 🙂

Zügig bewegen die Reibräder den Zug durch einen schönen Darkridepart. Obwohl es sichtbar animiert war, gefiel es mir sehr gut. Das Umklappen in die Liegeposition erfolgt richtig sanft. Gemütlich lag ich also da und wartete. Ich habe die Tipps mancher in Foren beherzigt und habe mich wie ein nasser Sack hängen lassen mit dem Kopf nach unten. So konnte der Coaster mit mir machen, was er wollte.

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Wer hat nicht mal davon geträumt, das Fenster zu öffnen, die Arme auszubreiten und hoch in die Luft zu fliegen. Wie cool es doch wäre, hätte man so einen Umhang, wie Anton Bohnsack aus „Der kleine Vampir“. 😃 Ja, fliegen ist halt ein großer Menschheitstraum. Aber zurück zu F.L.Y.


Endlich geht es auf die Runway. Der Launch beschleunigt sanft und hui, da geht es dann durch Rookburgh. Mit dem Kopf nach unten sieht man nicht wirklich viel und verliert fast die Orientierung. Sehr interessant! Und cool: So bin ich noch nie in einer Achterbahn gefahren. Es fühlt sich wirklich so an als hätte man Flügel die aus dem Rücken ragen und einem durch die Lüfte tragen. Dann der zweite Launch und da ist er der Airtime-Moment! Fühlt sich echt cool an und war wirklich das Highlight der Bahn. Die Beiden Korkenzieher fuhren sich auch sehr schön, aber eher unspektakulär. Es folgen wieder Kurven, links, rechts links, über und unter hindurch. Es ist so schön lang, dass man es auch wirklich genießen kann. Liebe Parks: Baut nicht kurze aber geile Achterbahnen, baut lange geile Achterbahnen! Im Phantasialand stehen derer gleich drei (Crazy Bats ist zwar auch lange, aber …. dazu später mehr).


Schließlich endete aber auch hier die Fahrt irgendwann und als ich im Aussteigebereich angekommen war, stieg ich glücklich aus. Das hat Spaß gemacht! Tatsächlich war meine beste Fahrt dann aber später, als ich entgegen der Ratschläge bei der Fahrt den Kopf nach vorne richtete. Da hatte ich noch mehr das Gefühl zu fliegen und es war thrilliger, wenn man die Gebäude auf sich zu rasen sieht. Guckt man nach unten ist es eher so, als sähe man nacheinander grobe Umrisse verschiedenfarbiger Fliesen. Aber egal wo man hinschaut: Schön hängen lassen. 🙂
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So, wie würde ich den Coaster jetzt bewerten? Also in mehrfachter Hinsicht, hat mich F.L.Y. Ein bisschen an blue fire erinnert. Einerseits die sanfte Art des Abschusses und andererseits den generellen Thrilllevel. Ähnlich wie blue fire ist F.L.Y. Für mich kein Thrillmonster. Es ist rasant und macht Spaß, aber es ist aus meiner Sicht absolut magenverträglich. Aber das sage nur ich. Ich habe schon gehört, dass manche Probleme wegen der Liegeposition haben. Ich muss dazu auch sagen, dass ich leider nicht die Möglichkeit hatte, liegen zu bleiben. Dafür war der Andrang hier dann doch zu groß. Aber ich hätte jetzt gesagt, dass die Bahn ähnlich blue fire nicht groß auf den Magen schlägt. Das wäre aber schon fast die einzige Gemeinsamkeit, denn F.L.Y. ist in meinen Augen mit viel größerem Fahrspaß verbunden und in meinen Augen eine ganz andere Liga (nicht zu ernst nehmen, ich weiß es sind komplett verschiedene Anlagen).

Aufgrund der langen und abwechslungsreichen Strecke und des hohen Fahrspaßes, gepaart mit schöner Thematisierung (auch wenn der Industrielook nicht meins ist) ergeben bei mir den zweiten Platz in meinem Attraktionsranking.

F.L.Y. konnte bei diesem Urlaub Taron überholen. Taron hat sich den dritten Platz erkämpf und sich wieder vor dem Silver Star eingenistet. Meine Lieblingsattraktion bleibt Colorado Adventure, das ist für mich nochmal eine ganz andere Nummer.

Aber ein zweiter Platz für F.L.Y. Ist schon mehr als zufriedenstellend. Zu dem coolen Coaster gesellt sich noch der reibungslose Abfertigungsablauf, die tolle Crew und ein interessant anderes Achterbahnerlebnis. Technisch hat mein Lieblingshersteller da mit dem Phantasialand echt was geniales auf die Beine gestellt.

Persönlich hätte es für mich, aber gerne noch wilder sein können und irgendwie fehlt mir auch hier, wie bei allen von mir gefahrenen Launchern ein geiler Drop oder das Gefühl, dass man abstürzt.

Ansonsten: Mission completed, Galaxy one – äh F.L.Y.




Meine Mutter kam aus der Show und ich von F.L.Y. Und wir gingen weiter das Phantasialand erleben.

Übrigens nichts gegen die Shows und den damit verbundenen Aufwand und die Leistung der Darbietenden, aber ich bin einfach kein Showmensch und ich gucke Shows nur dann, wenn sie mich vom Titel oder der Effekte oder Stories reizen. Ich sitze da lieber auf einer Bank und schaue dem Treiben zu, genieße die Atmosphäre des Parks oder mache Spaziergänge.

So konnte meine Mutter die Wartezeit bei F.L.Y. Gut überbrücken. Die Show „Nobis“ hat Ihr sehr gut gefallen, wie auch die später angeschaute Eisshow „Rock on Ice“ am letzten Tag.

Eine „Show“ habe ich aber dann aber doch angeschaut: „Pirates in 4D“. Seit 1999 läuft dieser 4D-Film schon und irgendwie ist es doch so ein Gag, wie lange sich die Piraten wohl doch noch halten werden. Totgesagte leben halt wirklich länger. Aber ich mag den Film wirklich gerne. Die Effekte sind gut, die Handlung okay ist nichts besonderes, aber bei der kurzen Filmlänge auch nicht tragisch. Es geht eh nur darum, die ganzen Effekte irgendwie passend abzuspielen und das gelingt sehr gut. Und so ein realer Film mit 4D-Effekt ist doch auch mal was schönes, zumal Leslie Nielson und Eric Idle einfach köstlich sind. Nur die Filmqualität am Anfang ist etwas dürftig. Aber das bessert sich dann zum Glück. Die Animatronic, die am rechten Rand der Leinwand sitzt müsste eine alte Figur aus dem Märchenwald sein. Leider bewegt sie sich auch schon beim Kinobesuch davor schon nicht mehr... Tja, das Animatronic-Trauma, äh Thema halt...

Dazu eine Bitte oder Frage: Angeblich gibt es von diesem Film zwei Synchronfassungen. Eine für das Phantasialand und eine für den Hansa-Park (gefährliches Halbwissen aus dem Internet). Auf synchronkartei.de steht für Leslie Nielsen Jürg Löw drin. Ich bin mir aber sicher, dass man im Phantasialand Nielsons Stammstimme Horst Schön hört. Kann da vielleicht jemand helfen? War Jürg Löw vielleicht in der Version vom Hansa-Park (so diese Info überhaupt stimmt) oder ist es in Brühl tatsächlich Jürg Löw und ich täusche mich? Wer sich da auskennt, ich würde mich über eine Info freuen.

Bleibt noch zu sagen, dass der Film aus meiner Sicht zwar immer noch witzig ist, ich mir aber auch mal was Neues wünschen würde. Das Theater ist nämlich wirklich sehr schön und gemütlich. 😃 Eventuell könnte man es auch für Fantissima umbauen? Keine Ahnung, ob das möglich wäre.

An dieser Stelle beende ich den dritten Teil. Ich freue mich schon auf Eure Kommentare. Ruht Euch aus und vielleicht freut Ihr Euch ja auch auf den nächsten Teil. 🙂

Dankeschön und liebe Grüße. 😃
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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Klasse, danke für den großartigen und sehr ausführlichen Bericht 👍🏻

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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Danke Dir, Jens. 😃 Puh, ich unterschätze immer dieses Lampenfieber nachdem man einen Bericht hochgeladen hat.

Der nächste Teil folgt bald. 🙂
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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Teil 4: Phantasialand – Von Geistern, hohen Türmen und rasanten Abschüssen.


Jetzt haben wir schon so viel erlebt und Ihr lest immer noch? Vielen Dank dafür. Ich weiß es sehr zu schätzen, dann wollen wir auch gleich weiter gehen. 🙂

Am oberen Ende des Geländes neben Colorado Adventure befindet sich der aktuell kleinste Themenbereich des Phantasialandes. Die Rede ist von China Town. 1981 eröffnete dieses schöne Städtchen gemeinsam mit der Geister Rikscha, dem Tanakra Theater, Restaurant, Pavillions, Shop und Imbiss. Die Liebe und der Detailgrad der Originalmaterialien war es dann auch wofür die Gründer Gottlieb Löffelhardt und Richard Schmidt als erste Europäer mit der taiwanesischen Kulturmedaille ausgezeichnet wurden.

Es ist der Themenbereich, der ohne Probleme auch für Gäste aus früheren Zeiten erkennbar sein dürfte. Aber auch hier hat sich etwas getan. Das Tanakra Theater ist Vergangenheit und ist mittlerweile Schauplatz des Kampfes zwischen gut und böse. Auch mehre kleinere Änderungen gab es hier. Aber auch eine wirklich große! 2003 eröffnete das Hotel PhantAsia seine Tore und schließt damit den Themenbereich seitdem optisch wunderschön ab.
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Nahezu pausenlos tritt seit 1981 die legendäre Geister Rikscha ihre Reise in die Unterwelt mit Geistern, Drachen und Dämonen an. Über 250 Meter ist sie lang und damit die längste unterirdische Geisterfahrt Europas. Tatsächlich verläuft die Strecke, die in gut acht Minuten zurückgelegt wird zum Großteil unter dem Platz von China Town. In der Parkgarage des Hotels Ling Bao kann man die Schatzkammerszene übrigens sehr gut hören. 😃 Mittlerweile ist sie die älteste noch verbliebene Attraktion im Phantasialand. Schon Wahnsinn, wenn man überlegt, dass der Park 1967 an den Start ging.

Der Wartebereich ist schlicht, aber schön schummrig und verbirgt in seinem Verlauf für auch eine kleine Überraschung, die sich nur dem aufmerksamen Gast offenbart. Die Station ist für mich eine der schönsten! Der unheimliche oder unheimlich schöne Wald ist zauberhaft beleuchtet und einfach stimmungsvoll. Gefällt mir richtig gut. Auch das Fahrsystem, das letzte noch im Park verbliebene von Schwarzkopf weiß zu gefallen. Die Gondel sind größer und viel schöner und gemütlicher als die Mack-Gondeln im Geisterschloss. Besonders gefällt mir, dass sich die Rikschas wirklich schließen. Ein klassischer Bügel ist nicht nötig.

Bei der Bahn merkt man, dass man sich im Phantasialand damals doch noch von Disney inspirieren ließ, was sich in manchen Szenen widerspiegelt. Meiner Meinung nach gelang es dem Phantasialand das aber eleganter zu lösen, vielleicht auch wegen der chinesischen Komponente, aber es fühlt sich für mich nicht wie eine Kopie an. Aber gut, man hat ja auch wirklich viele eigene Szenen da drinn.

Übrigens eine Geschichte wird hier nicht erzählt. Generell werden in den Attraktionen des Parks zumeist keine Geschichten dargestellt. Bei manchen gibt es Werbetexte, die eine Story erzählen und bei manchen Attraktionen kann man diese z.B. bei Talocan nachlesen. Finde ich persönlich nicht schlimm. Im Gegenteil, mir ist die Atmosphäre in einer Attraktion viel wichtiger, als eine evenutell aufgezwungene Story. Wenn es gut gemacht ist, wie bei den Piraten in Batavia, gerne. Aber so bevorzuge ich es ohne Story und genieße es einfach immer wieder was Neues zu entdecken. Irgendwann erschöpft es sich vielleicht ja doch, wenn das Gute über das Böse siegt.


Zurück zur Bahn. Also die Stories haben keinen erkennbaren Faden, sondern stellen einfach die Chinesiche Unterwelt da. Wie schon geschrieben, dauert die Fahrt acht Minuten und so hat man richtig schön Zeit, sich alles gemütlich anzuschauen. Schreckeffekte gibt es keine, auch keine Ekelszenen oder große Gemetzel. Das finde ich aber sehr gut.

Leider aber gibt es mit der Bahn ein großes Problem. Ihr optischer Zustand! Die Figuren von Heimo waren natürlich nie so filigran, wie bei Disney. Aber wer sich erinnert oder alte Onrides kuckt weiß, dass die Bahn einmal deutlich lebendiger war. Oftmals ist es jetzt leider nur noch ein Gezucke, hinzu kommen Dinge, wie ein inzwischen bewegungsloses und auseinandergebrochenes Geisterschiff und die zu helle Beleuchtung, sodass der Hallencharakter der Bahn kaum versteckt werden kann. So wurde aus der atmosphärischen Geisterfahrt, eine Fahrt die danach schreit abgerissen zu werden.

So schade, denn die Szenen sind eigentlich nicht schlecht. Aber ich denke mal, dass die Fahrt nicht mehr allzulange bleiben wird. Aber mal sehen. Denn so toll das Phantasialand auch großteils ist, auch das gehört seit Jahren schon zum Park, dass ältere Attraktionen optisch ein bisschen vor sich hin altern. Schade.


Wieder zurück und die Augen ans Tageslicht gewöhnt, wartet auch schon die Nächste Mutprobe auf uns. Denn der Feng Ju Palace trat 2002 die Nachfolge, des leider durch den Großbrand 2001 stark beschädigten Tanakra Theaters an, einer Animatronic-Show für die das Phantasialand damals ebenfalls berühmt war.

Steht man vor dem Palast der Illusionen könnte ich fast meinen, ich stünde vor dem alten Theater. Das Gebäude hat durchaus Ähnlichkeit, ist aber glaube ich etwas kleiner und die Farben sind teilweise anders als bei dem Animatronic-Theater.

Beim Feng Ju Palace handelt es sich um ein Madhouse von Vekoma. Erzählt wird die Geschichte von Prinz Akang und seiner Geliebten Prinzessin Hsiautsai die eigentlich heiraten wollen. Doch der böse Dämon Yanluowang hat etwas dagegen, denn er hat ein Auge auf Hsiautsai geworfen und möchte sie zwingen, ihn zu heiraten.

In der Pre-Show bekämpfen sich Akang und Yanluowang, bis es letzterem gelingt Akang zu verletzen und Hsiautsai zu entführen.

Anschließend öffnen sich die Türen zum Hochzeitsraum, doch Akang gibt nicht auf und versucht seine Geliebte zu retten. Wir Gäste werden somit Zeuge, wie Akang mithilfe seiner vier Diener die Elemente heraufbeschwört und Yanluowang schließlich besiegen kann und Hsiautsai in die Arme schließt.

Soviel zur Geschichte, die die Pre Show leider mehr schlecht als recht erzählen kann. Dabei ist die Grundidee nicht schlecht, wenn es auch schade ist, dass man den ersten Entwurf der Attraktion nicht den Vorzug gab. Wer sich dafür interessiert, kann ja mal beim Madhouseguide nachgucken. Sehr interessant!


Das Gebäude und auch der Pre-Show-Room sind sehr schön, auch der leuchtende Boden weiß zu gefallen. Die Animatronics sind eher schlecht als recht. Die Figur vorne rechts ist seit Jahren schon etwas tückisch. Sie bewegt sich zwar (grobmotorisch) kurz, während das Licht auf sie scheint und steht dann wieder still, aber sobald das Licht aus ist, kommt noch eine Bewegung...

Die Pre-Show ist trotz des tollen Soundtracks ziemlich langweilig. Die Hauptshow kann da schon etwas mehr. Einerseits auch hier, wegen der tollen Musik, andererseits auch wegen dem Anfangseffekt der Fahrt. Zu Beginn bewegen sich Schaukel und Trommel ziemlich synchron, sodass das Auge keine direkte Bewegung wahrnimmt. Der Körper aber spürt die Neigung nach vorne, bzw das Drücken in den Sitz. Die Blicke der Erstgäste sind da schon sehr witzig. 😃

Der Rest des Fahrprogramms ist dann nicht der Rede wert. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass die Dekoelemente eher spärlich sind und somit wenig Fixpunkte für die Verwirrung vorliegen, oder ob es daran liegt, dass ich mich schon so an diese Art von Attraktion gewöhnt habe, dass der Effekt nicht mehr funktioniert, die Illusion des Überschlages kommt hier nicht an. Es ist einfach ein bisschen hin und herschaukeln.

Fazit: Die Attraktion ist durch. Der Soundtrack sollte zum Kauf angeboten werden, aber ich glaube, so wie die Parkleitung neue Projekte mit solch hoher Qualität raushaut, schlummert an diesem Platz eindeutig Potenzial für was größeres.

Direkt neben dem Feng Ju Palace ist es nicht mehr weit zum nächsten Themenbereich. Die Rede ist von Mystery.

Ursprünglich bestand der Themenbereich im Grunde aus einer Attraktion, dem 1998 eröffneten Mystery Castle und dem dahinter dazu angelegten Barockgarten mit Wasserorgel.

2002 wurde dann der Bereich erstmals erweitert. Mit River Quest baute das Phantasialand eine Rafting-Anlage von Hafema, welche die Nachfolge der an dieser Stelle leider abgebrannten Achterbahnen Gebirgsbahn (Baujahr 1975) und Grand Canyon Bahn (Baujahr 197😨 an.

River Quest ist dabei in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Rafting, denn eigentlich ist es keine klasiche Rafting-Anlage, Wellenbecken zum Beispiel fehlen völlig. Es ist eher eine Wildwasserbahn mit Strudel und runden Booten. River Quest wurde richtig schön übereinander gebaut. Den stolzen Höhenunterschied von gut 22 Metern überwinden die Boote mit einem Vertikalaufzug, wobei davon zwei zur Verfügung stehen, welche im Regelfall die Boote abwechselnd aufnehmen und oben direkt in den Drop entlassen. Dieser ist schon beeindruckend hoch und steil, leider auch etwas ruppig. Je nachdem auf welcher Seite die Boote oben ankommen, ecken die Boote nämlich erstmal ordentlich auf der rechten oder linken Seite an, bevor der Rest der Abfahrt folgt. Festhalten ist also unbedingt empfohlen. Nass wird man hier schon ordentlich. Wie der Park schon selbst warnt. Es ist Roulette. Aber ein äußerst spaßiges, wenn man das nasse Element nicht scheut. Der anschließende Strudel lässt anfangs noch etwas Zeit zum Verschnaufen und zum Bewundern der Thematisierung.

Anfangs war River Quest zwar hauptsächlich auf Mystery zugeschnitten, da sich die Attraktion aber am Schnittpunkt zweier weiterer Themenbereiche befand wurden die Fronten zu Silver City mit einer Felswand, jene zu China Town mit einer rötlich, grauen Mauer verschönert. Die Front ist im Fachwerkstil gehalten.

Der obere Teil war lange Zeit sehr kahl, weshalb immer wieder der der Ausdruck Parkhausrafting in Foren Verwendung fand. Mit Klugheim wurde River Quest aber ordentlich aufgewertet. Alles passt nun zu der Mitelalteroptik und gerade oben hat man ordentlich thematisiert.

Und ebenjene Thematisierung gilt es nun oben zu bewundern, bevor der nächste Drop sich darauf freut, die Gäste nasszumachen. Gut elf Meter geht es den Doppeldrop herunter, sogar leicht abhebende Kräfte meint man wahrzunehmen und ein schönes Kribbeln im Bauch ist hier auch manchmal vorhanden. Der folgende Splash ist wirklich nicht von schlechten Eltern und gleicht einer Flutwelle. Okay, einer deutschen Flutwelle, aber immerhin. Es kann schon ordentlich gesoaked werden. Insgesamt wirken die Drops River Quests für mich übrigens deutlich spannender als jene von Chiapas.

Die letzte Abfahrt ist dann eher gemütlich und beherbergt ein nicht genutztes Free-Fall-Element. Warum genau es nicht zum Einsatz kam weiß ich nicht. Gerüchte dazu gibt es einige.


River Quest sind wir diesmal auch nicht gefahren. Ich wollte mich dafür jetzt nicht alleine anstehen und meine Mutter hatte nach Chiapas keine Lust mehr auf eine Dusche. 😃

Mystery Castle

Direkt neben River Quest erhebt sich die imposante Burganlage, die Schauplatz einer tragischen Geschichte des uralten Adelsgeschlechts derer von Windhoven ist. Schon bei der Anfahrt zum Park ist der hohe Burgturm auszumachen und gehört mittlerweile mit zu den Wahrzeichen des Phantasialandes.

Auch hier hat sich seit 1998 einiges geändert. Circa ein Jahr später kam ein zweiter Warteraum mit Animatronic dazu. Schlossführungen, welche Teil der Attraktion waren gibt es nicht mehr, sodass die Geschichte in Kurzfassung im zweiten Warteraum und in noch kürzerer Fassung im ersten Raum erzählt wird (wobei in Raum 1 eigentlich nur kurz erzählt wird, was passiert).

Mystery Castle bin ich leider erste 2006 das erste Mal gefahren. 2003 war ich leider in einer „Angst-vor-Grusel-und-Animatronics-Phase“. Wir hatten das Dungeon besucht und ich war davon etwas geschockt und so wollte ich nicht in irgendwas „ähnliches“. Auf die reine Fahrt wäre ich schon neugierig gewesen.

Doch was ist das nun eigentlich? Es handelt sich hierbei um eine Vertikalfahrt von Ride Trade bzw eben jetzt Intamin, der „Ballistic Drop Tower“, wie er heute genannt wird. Im Grunde eine Art Freefall, wobei die Fahrgastträger stehts an Seilen verbunden bleiben, die mittels Luftdruck angetrieben werden. So wird eine Art Freier Fall und was ganz besonders ist auch eine sehr rasante Aufwärtsfahrt geboten. Beim Fall nach unten wird sogar so schnell beschleunigt, dass man kurz oben im Bügel hängt.

Der Mittelturm ist 65 Meter hoch, das Basisgebäude drumherum ungefähr 25 Meter. Der Antriebszylinder ist circa 52,5 Meter lang (coastersandmore ist einfach toll), das höchste der Gefühle dürften vielleicht 50 Meter sein. In einer Reportage wurden bei den gezeigten Testfahrten 48,6 Meter erreicht. Das Ganze hängt aber auch mit der Beladung zusammen.

Ursprünglich gab es drei Fahrprogramme, wobei Programm 1 seit einigen Jahren aufgrund der Kürze nicht mehr genutzt wird. Aktuell wird zwischen den beiden längeren Programmen gewechselt, vormittags das mittellange und laut Park etwas intensivere Programm 2, nachmittags das längste Programm 3. Wann genau der Wechsel ist kann ich garnicht sagen. Ich meine so um 14:30 Uhr herum. Am besten ausprobieren.

Übersicht Programme (von mir aufgeschrieben, daher ohne Gewehr. Wer es genau wissen möchte, kann googlen, da gab es einen Artikel oder sogar mehrere dazu.)
Programm 1 (wird nicht mehr im Besucherverkehr genutzt)

Schuss nach ganz oben.
Circa drei Sekunden Warten.
Schuss nach ganz unten.
Schuss bis circa zur Mitte.
Fall nach unten.
Ende.


Programm 2 (vormittags, etwas intensiver)

Schuss nach ganz oben.
Wartezeit circa sieben Sekunden (genug Zeit um zu überlegen, warum man sich das antut. 😃 )
Schuss nach ganz unten.
Schuss bis circa zur Mitte.
Fall nach unten.
Schuss je nach Quelle bis zur Mitte oder auf ¾ Höhe (aber ähnlich hoch wie beim zweiten Schuss würde ich sagen).
Fall nach unten.
Ende.


Programm 3 (nachmittags)

Schuss bis etwa zur Mitte.
Etwas „pendeln“.
Langsames herunterfahren.
Dann kommt die Stimme vom Professor („Nur Mut! Schwächt das Böse! Seid stark!“ )
Dann wie bei Programm 1:
Schuss nach ganz oben.
Circa drei Sekunden Warten.
Schuss nach ganz unten.
Schuss bis circa zur Mitte.
Fall nach unten.
Ende.

Wie gesagt, nicht festnageln. Ob man jetzt bei Programm 2 zweimal bis zur Hälfte oder einmal Hälfte und einmal dreiviertel hoch fällt, weiß ich nicht. Zumal das auch etwas von der Beladung abhängt.

Obwohl viele das Programm 3 mit der legendären Stimme am liebsten haben, neige ich aktuell dazu das 2er Programm lieber zu mögen. Der direkte Schuss nach ganz oben hat schon Power, ob der Absturz intensiver ist als beim 3er... Könnte sein, bin mir aber nicht sicher. Auch hat man bei Programm 2 dann eben nochmal zwei schöne Aufwärtsschüsse, die zwar schwächer sind als davor, aber ich sag mal der Anteil „rasanter Fahraugenblicke“ ist hier einfach höher.

Vielleicht ist für mich aber auch der Spruch beim 3er Programm schon etwas abgenutzt.

Jedenfalls fahre ich das Mystery Castle immer wieder sehr gerne. Der Wartebereich durch das gruselige Schloss ist unheimlich, aber auch hier verzichtet man gottseidank auf blutige oder ekelige Szenen. Es gibt ein paar Effekte, aber den Hauptschrecken machen hier die verkleideten Darstellerinnen und Darsteller aus, die als verfluchte Nackommen Fridhelm Horatio von Windhovens durch das Schloss geistern. Diese waren beim letzten Urlaub aber nicht anwesend. Vielleicht macht sich auch hier wieder der Personalmangel bemerkbar.
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Die Kapelle ist einer von zahlreichen Räumen, die man beim Durchschreiten des Schlosses betritt.



Die Fahrt im Mystery Castle macht sehr viel Spaß. Gerade der Fahrtwind ist mehr als ordentlich. Allerdings hält sich die Intensität in Grenzen. Überhaupt ist der Gewohnheitseffekt hier sehr hoch. Der Körper gewöhnt sich daran schnell und das Bauchkribbeln ist leider schnell weg.

Dennoch eine klasse Attraktion, aber im Phantasialand gibt es einfach gefühlt so viele Highlights, dass das Mystery Castle für mich jetzt nicht zu der Topliga gehört.


Raik

Der „kleine“ Family Boomerang von Vekoma wurde 2016 im Zuge der Mystery-Erweiterung als neue Achterbahn eröffnet. Mit Klugheim wurde der Mystery-Themenbereich endgültig zu einem vollwertigen Themenbereich mit Attraktion für verschiedene Altersklassen, Gastronomie und einem stillen Örtchen (das Schild dazu ist irgendwie verstörend). Raik ist dabei die kleinere der beiden Achterbahnen (Warum muss ich jetzt an die Gebirgsbahn und die Grand Canyon Bahn denken? 😃 ). Nur 210 Meter lang windet sich der Coastertrack, durch den Teil Klugheims, den die große Schwester übrig gelassen hat. Dabei ist die Bahn mit 25 Metern Höhe durchaus beeindruckend hoch und mit 62 km/h in der Spitze durchaus rasant. Der Vorwärtsteil hat auch stellenweise gute Kräfte zu bieten. Der Rückwärtspart nutzt halt noch die Restenergie. Naja, nicht spektakulär (ich halte Rückwärtsfahren eh für überbewertet), aber ganz witzig, wenn man meint, der Zug bliebe gleich stehen.😁 Mir wäre eine klassiche Familienachterbahn lieber gewesen und tatsächlich ist Raik für mich die schwächste Achterbahn im Park, aber hey: Es ist ein zweiter Coaster auf beengtem Raum für die ganze Familie, die schön thematisiert ist, also alles gut. 😃

Besonders die Station ist hier auch noch eine Erwähnung wert. Je nach Fahrtrichtung lechten z.B.b verschiedene Farben. 🙂

Ich habe es dann übrigens bei einer Fahrt belassen. Da es einfach so viele mehr noch zu erleben gibt.


Klugheim bzw. Mystery ist ja auch ein Themenbereich, der bei vielen ganz oben steht. Ich mag ja auch Burgen und finde die ganzen Details, die hier in Brühl mal wieder versteckt sind einfach genial! Alleine der neue Schweinestall, bei denen die grunzenden Gesellen nur zu hören sind, ist einfach liebenswert. Dennoch ist mir Klugheim einfach zu dunkel. Auch finde ich die Felsmassive der anderen Bereiche schöner. Aber trotzdem thematisieren können sie in Brühl einfach. Übrigens gibt es hier noch verschiedene Möglichkeiten, sich zu stärken oder zu erfrischen. Die Humpenbude für eine Erfrischung, Rutmors Taverna für den großen Hunger und auch für den schnellen Crêpe
für den Sepp vom Kornmüller ist was dabei. 🙂

Taron


Ich erinnere mich noch gut an die Begeisterung und den Hype, als die Black Mamba 2006 endlich eröffnete. Auch weiß ich noch den extremen Hype von 2009 als im Europa-Park blue fire an den Start ging und auch 2012 als Wodan endlich durchs Gebälk donnerte.

Wenn es um Hypes geht muss sich Taron vor den genannten Coastern keinesfalls verstecken. Im Gegenteil. Ich glaube, kein anderer deutscher Coaster wird bei Umfragen oder diesen „Name your favorite-Posts“ bei Instagram häufiger erwähnt.

Taron ist ein Launch Coaster von Intamin ohne Überschläge und weiß durchaus schon von den Daten zu beeindrucken. Die 30 Meter Höhe sind zwar im deutschen Schnitt jetzt nicht niedrig, aber noch vergleichsweise unspektakulär, aber 1320 Meter und eine Höchstgeschwindigkeit von 117 km/h, uiuiui – das ist schon mal was.

Aber wie immer gilt: Daten sagen nichts über die Qualität.


Ich kann mich sehr gut an die Extra-Ride-Time für Hotelgäste im Winter erinnert. Das war schon eine feine Sache. Vor allem wird man auch gut wach dadurch. Aber zurück zum Text.

Von außen macht Taron schon einiges her. Im Klugheim-Teil des Mystery-Bereiches ist sie sowohl optisch, als auch akustisch allgegenwärtig. Wie Spaghetti zieht sich der ganze Track durch das Dörfchen entlang des Gesteins und der Wumms von Launch (und teilweise Soundeffekten) ist immer wieder fesselnd.
Rein von der Gestaltung finde ich Taron zwar gut, aber es geht gerade in Brühl doch besser. Mir sind die Stützen hier eindeutig zu präsent. Es verschmilzt nicht so gut, sticht zu sehr hervor. Gut als Coaster-Fan ist auch der Anblick von Schienen und Stützen cool, aber ich hoffe, Ihr wisst, was ich damit sagen möchte.

Klar, besser als bei blue fire, wo fast die ganze Strecke nackt im Freien steht und man durch ein paar Steinchen fährt, ist es schon, aber wenn ich z.B. an eine vollthematisierte Achterbahn wie Big Thunder Mountain denke und dan Aussagen lese wie: „Taron ist die am besten thematisierte Achterbahn in Europa.“ Hm, nein. 😃 Aber nichtsdestotrotz, Taron sieht toll aus und macht sich richtig gut im Phantasialand.

Der Wartebereich ist okay, aber nicht der größte Brüller. Hier zeigen z.B. F.L.Y. Oder auch die Black Mamba, wie es besser geht.

Ist man endlich im Einsteigebahnhof, wird man von den netten MA eingewiesen und kann schließlich im sehr bequemen Zug Platz nehmen. Die Fahrt jenen zu beschreiben, die sie noch nicht kennen. Hm... Ich sage mal, die Gäste werden zum Spielball. Es ist Geschwindigkeit pur und der Zug wirft sich von einem Richtungswechsel in den Anderen. Daneben gibt es einige kurze Airtimemomente. Richtige Geschwindigkeitswechsel gibt es irgendwie nicht, weil man gefühlt die ganze Zeit dahinrast.
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Meine drei Highlights

Launch 2 – pure Geschwindigkeit

Der erste Airtimemoment im ersten Abschnitt

Der erste starke Richtungswechsel am Gebäude entlang. Da wird man richtig nach rechts gefaltet.

Hervorzuheben sind auch noch die Near-Miss-Effekte und die kurze schöne Aussicht nach dem zweiten Launch.

Gegenwärtig befindet sich Taron auf Platz 3 bei meiner Attraktionsliste. Was mir nicht so gefällt: Einerseits die verschenkten Airtimehills mit den Reduzierbremsen (fährt sich einfach langweilig), das Fehlen eines richtigen Drops, der das Gefühl einer Abwärtsfahrt vermittelt (klar bei Launchern braucht mein keinen Drop, der beschleunigt, aber Drops sind einfach geniale Elemente und die fehlen mir hier) und das etwas zu sehr auf Richtungswechsel ausgerichtete Layout. Bei Taron hätte ich mir tatsächlich Inversionen sehr gut vorstellen können.

Alles in allem ist Taron aber natürlich eine klasse Attraktion. Aber es geht finde ich doch noch besser. 🙂

Im nächsten Teil lade ich Euch ein, den Fantasy-Themenbereich mit zu erkunden. Bis dahin danke fürs Lesen. 🙂
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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Vielen Dank auch für diesen Teil uns Deine ausführlichen Schilderungen. Finde es total interessant das Du so Klassiker wie das 4D-Kino erwähnst. Irgendwie ist das mittlerweile schon zum Kult geworden und mit der Geister Rikscha eigentlich eines der wenigen Relikten, die noch etwas die "alte" Atmosphäre des PHL spüren lässt, die mir irgendwie fehlt.

Und bei Colorado Adventure, stimme ich Dir auch absolut zu das es eine mega Achterbahn ist, auch wenn sie für mich leider ein wenig "daneben gestellt" wirkt, was aber wohl dem Platz dort geschuldet ist. Da gewinnt für mich doch BTM im Disneyland die überaus präsent und konsequent gethemt ist, aber das ist eh ein Musterbeispiel.

Ich verstehe auch was Du bei Chipas meinst. Die Boote sind mit dem merkwürdigen Bügelsystem und wie sie Wasser einlassen nicht gerade ideal und mir fehlt dort auch eine Art buntes, stimmungsvolles Darkride-Part-Finale, oder ähnliches, das nochmal für so einen richtigen Wow-Effekt sorgt.

Freue mich schon auf den nächsten Teil.

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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Vielen Dank für Deinen lieben Kommentar! Ich dachte mir gestern beim Schreiben schon, dass es viel zu viel ist. Umso froher bin ich, dass es doch ganz gut ankommt. 😃
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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Vielen Dank ebenfalls. Ich habe alles gespannt durchgelesen.

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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Teil 5 Reise durch Fantasy und der Abschied naht.

Fantasy

Am anderen Ende des Parks hinter Berlin mit seiner beeindruckenden Erweiterung liegt idyllisch an einem See der Themenbereich Fantasy gelegen. Dort begann es eins. Vieles hat sich verändert. Leider bin ich viel zu jung um die Anfänge des Phantasialandes miterlebt zu haben, aber dank vieler Fotoaufnahmen und Berichten aus alter Zeit, kann man sich ein ungefähres Bild vom Phantasialand der 60er machen.

Immerhin: Damals wie heute sind Treetboote auf dem See unterwegs. Und wie auch damals so ist Euch heute alles noch so ein bisschen durcheinander gewürfelt.

In Fantasy befindet sich die größte Ansammlung von Kinderfahrgeschäften, wobei der Großteil auch von Erwachsenen gefahren werden darf. Ob fröhliche Bienchenjagd, Wirtls Taubenturm oder Wolkes Luftpost. Es ist einiges geboten. Gehen wir weiter den Weg entlang fällt unser Blick spätesten jetzt auf die riesige Halle.

Sie beherbergt Wuze Town oder genauer Kleinstein. Hier begann 2002 der Grundstein für die Thematik, die diesen Bereich künftig prägen würde. Lustigerweise verbinde ich mit Wuze Town immernoch das „neue Phantasialand“. Dabei ist der Bereich auch schon über 20 Jahre alt....

Aber hier in der Halle fing es mit dieser Thematik an und schon ein Jahr darauf wurde diese um eine Kinderwelt erweitert, das Wuppi und Wözlland oder heute der Einfachheit halber Wuze Town Kinderland. Drei Fahrattraktionen, teils für Familien, teils nur für Kinder, sowie Spieleterminals und Spielemöglichkeiten warten hier auf die Kinder, aber ich sage es gleich: Wirklich attraktiv sah das nicht mehr aus. Hier muss dringend was passieren. Schon alleine die schummrige Beleuchtung ist alles nur nicht einladend.

Für Coasterfans wie mich und Dich gibt es trotzdem einiges zu sehen. Von hier ergeben sich nämlich schöne Perspektiven auf die dortigen Achterbahnschätze.

Wir gehen wieder zurück. Meine Mutter und ich nahmen den Tittle Tattle Tree mit, ein Para Tower von Vekoma, der sich in fallschirmatigen Gondeln 17 Meter in die Höhe bewegt, einen schönen Ausblick auf die Halle inklusive Helices, Kurven und Abfahrten der dort entlangwuselnden Achterbahnen gibt und dann garnicht mal so langsam wieder nach unten gleitet. Ein witziges Gefühl. Empfehlenswert auch für jene, die sich nicht auf Free Falls trauen, aber durchaus mal was schnelleres als nur einen Aussichtsturm mögen. Der Tittle Tattle Tree ist übrigens der Turm, wo sich die Einwohner der Wuze zum Titteln und Tatteln, also zum Tratschen und Ratschen treffen. 😃

Hauptattraktionen der Halle, wenn nicht gar vom Themenbereich selbst sind die beiden Achterbahnen Winjas Fear und Winjas Force vom Hersteller Maurer Rides.

Eigentlich schon für 2001 angedacht, erfolgte die Eröffnung dann zur Saison 2002. Es sind zwei Spinning Coaster 3000, die Achterbahnen besitzen neben klassischen Elementen, wie den Maus-Kurven auch viele quergeneigte Kurven, Helices und jede Menge Spezialeffekte.

Einige Abschnitte sind dabei ziemlich gleich: Die Maus-Kurven und die schöne Helix um den Tittle Tattle Tree bieten beide, auch der Schlussteil nach der Abschlussbremse ist nahezu gleich, ebenso der Anfang. Doch schon der First Drop ist bei beiden Bahnen unterschiedlich.

Fear ist dabei die etwas längere und schnellere Bahn. Sie besitzt den etwas steileren First Drop, der zudem fast bis zum Boden geht, einen energiereichen Camelback und den Immelmann Turn, den ich persönlich aber eher unspektakulär finde. Force startet mit einem etwas kleineren Drop und erklimmt nach diesem wieder an Höhe um recht witzig zu fahrende Slalomkurven zu nehmen, bei denen dann auch bereits die Rotation freigegeben wird. Fear fängt erst ab den Mauskurven mit den Drehungen an.

Beim Rest lasst Euch überraschen. Meiner Meinung nach sind beide Bahnen echt spitze und gehören für mich auch mit zu den Highlights im Park. Auch sie hätten durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient.

Vor einigen Jahren wurden übrigens die Mindestbeschränkungen herabgesetzt. Die Mindestgröße liegt bei 1,20 Metern und nicht mehr wie früher bei 1,30 Meter. 🙂

Positiv auch noch die Sounduntermalung. Der Soundtrack im Wartebereich ist mal wieder super stimmungsvoll, der Sound in der Station erhöht die Spannung und auch während der Fahrt wurden passende Sounds (u.a. aus dem Disney-Film Dinosaurier) eingespielt.

Nachteilig ist neben der geringen Kapazität, die die Wartezeiten an gut gefüllten Tagen in die Höhe schnellen lässt, auch der sehr stickige Wartebereich. Gerade bei hohen Temperaturen ist das Warten dort sehr anstrengend.

Ebenfalls anstrengend, kann der hohe Lärmpegel in der Halle sein. Gleich nebenan am See gibt es aber dafür das genaue Gegenteil: Ruhe, Ruhe, Ruhe.

Schon vom großen Vorplatz von Wuze Town können wir den Würmling Express entdecken. Eine Monorail die zunächst nahe dem Seeufer startet, einem über den großen Vorplatz entlang schwebt und schließlch an der Fassade entlang wieder zurückfährt.

Leider ist die Fahrt extrem kurz und auch nicht sehr spannend, was die Perspektiven betrifft, aber zumindest kann man mal wieder Monorail fahren. Wo wir im EP nämlich mit Aussichts- und Transportfahrten wirklich verwöhnt sind, ist man hier dahingehend etwas ärmlich ausgestattet.


Auch hier muss man nochmals die extrem netten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter loben!

Neben Attrakionen, die wir mehr oder weniger bewusst ausließen, gab es leider auch eine Attraktion, auf die wir uns beide gefreut haben, die aber leider nicht geöffnet war.

Die Rede ist von der Indoorachterbahn Crazy Bats. Dies ist eine über 1300 Meter lange Achterbahn des Herstellers Vekoma, welche seit 1988 Ihre Runden im Phantasialand dreht und inzwischen mit den verrückten Fledermäusen das dritte Thema seit Bestehen anbietet.

Auf Nachfrage eines Mitarbeiters sollte die Bahn am Freitag öffnen. Zu spät für uns. Leider habe ich dann auch übersehen, an der Rezeption dieses Ärgernis zu melden. Ersichtlich war der Ausfall für uns nämlich nicht und wir wären beide gerne gefahren.

Zwar ist die Achterbahn nicht gerade sehr spektakulär. Der Höhenunterschied beträgt gerade einmal 11,7 Meter. Immerhin bringt das die Züge trotzdem noch auf knapp 50 km/h, aber trotzdem machte uns die Bahn trotzdem immer viel Freude. Ein paar rasante Kurven gibt es ja doch und die lange Fahrzeit von vier Minuten auch ohne Trommellift sind schon eine Ansage. Rein von der Hardware ist sie immer noch klasse.

Trotzdem muss ich natürlich auch gestehen, dass die Achterbahn trotzdemirgendwie durch ist. Das Space Thema habe ich leider kaum mehr im Kopf, anhand von Videos, Berichten und Fotos seh es aber toll aus, der Temple of the Night Hawk, der danach kam sollte wohl auch besser gestaltet sein, aber vermutlich wegen der neuen Brandvorschriften wurde daraus auch nichts. Sogar die Außengestaltung mit Tarnmatten musste wieder entfernt werden. Mit Crazy Bats hat man nun VR auf die Anlage gepackt, immerhin besser als garnichts, aber so richtig zünden konnte es bei mir beim letzten Besuch auch nicht, wobei da auch nicht alles optimal lief. Einmal möchte ich die VR-Experience auf der Bahn gerne noch testen.


Und auch ohne VR würde ich den Vekoma-Klassiker gerne nochmal fahren. 2019 lief sievom Fahrverhalten auch noch immer wie Butter, aber ich bin mir sicher, dass das Phantasialand aus dieser Fläche deutlich mehr machen könnte. Mal sehen, was die Zukunft bringt.

Crazy Bats befindet sich in der großen Halle neben Wuze Town im oberen Stockwerk. Unten im Erdgeschoss befand sich die Hollywood Tour, ein weiterer riesiger Darkride, der damals der letzte klassische Darkride war, den der Park gebaut hat. Und daneben steht noch das Fantissima Theater, ehemals Restaurant Petit Paris und Cristallion, findet dort seit 2004 die Gala Dinnershow des Phantasialandes statt, von welcher ich bisher nur gutes gehört habe. Ich denke, eine neue Location zu finden dürfte der Knackpunkt für die Halle sein. Es bleibt definitiv spannend!

Jetzt waren wir schon am See, dann könnten wir auch noch um den See gehen oder? Na so wirklich spannend ist der Weg nicht. Also lassen wir es. Ich bin mir jetzt auch garnicht mehr sicher, ob der Weg, überhaupt noch offen war. Gut, immerhin eines ist es hier aber: Richtig ruhig und eigentlich mal ein schöner Kontrast zum Rest des Parks. Denn im Phantasialand wird sehr viel mit Musik gearbeitet, was ich auch richtig toll finde, aber für ein paar Augenblicke etwas Ruhe ist auch mal schön. Zum Bereich um den sogenannten Mondsee gibt es nicht viel zu sagen. Früher verlief hier der Märchenweg, teilweise mir richtig schönen Gebäuden und Bächen. Längst Geschichte, ebenso wie die coole Wikingerbootsfahrt auf dem See, die schon Ende der 90er aufgrund des absinkenden Pegels schließen musste.

Das Wuze Thema sieht zwar nicht schlecht aus, es wirkt aber sehr verwahrlost, ebenso wie die dortige Hauptattraktion Wakobato, Splash Battle ohne Splash und ohne Battle, hergestellt von Preston & Barbieri. Das ganze Geplänkel mit den Anwohnern spare ich mal aus. Die Attraktion ist einfach das, was im EP für mich zuletzt Josefina war: Nichts. Einfach keine Bahn die man fahren muss. Da sind Wözls Wassertreter schon etwas besser. Ich meine, dass sowohl der Splash Battle, als auch die Tretboote geschlossen waren, bin mir aber nicht sicher.


Ende der Reise

Also wer jetzt noch dabei ist: Kompliment und Dankeschön! Ich wollte jetzt hier nochmal einen ausführlichen Bericht schreiben, das war mir nach längerer Zeit ohne Phantasialand sehr wichtig. Ich hoffe, ich konnte Euch unterhalten und denjenigen, denen Park noch unbekannt ist einen Einblick geben.

Meine Mutter und ich hatten wirklich tolle zweinhalb Parktage, plus noch den Anreisetag. Die Zeit verging wie im Fluge!



Zum Phantasialand bleibt zu sagen: Es ist ein toller Themenpark! Wir hatten hier einen genialen Aufenthalt und das Phantasialand versteht es auch aktuell, die Menschen zu verzaubern. Die vielen Attraktionen, eingebettet in die schönen Themenwelten. Überhaupt die Thematisierung ist bei vielen Attraktionen klasse. Da hört das Theming nicht bei der Station auf, sondern es wird gut durchgezogen. Klar, ein paar Ausreißer gibt es noch und wer ganz genau hinschaut, sieht auch mal ein Fleckchen, aber im Großen und Ganzen ist es wunderbar. Die Gastronomie, die wir erlebten war klasse, das Hotel Matamba war wieder top, gleiches galt beim Aufenthalt davor im Ling Bao ebenfalls. Und auch der Service war großteils prima, mit wenigen Ausnahmen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren fast alle richtig, richtig freundlich! Für mich die freundlichsten Freizeitpark-MA. 😃

Den vielen positiven Punkten stehen leider auch ein paar weniger positive gegenüber. Der Park kann sich nicht vergrößern und daher kann das Angebot an Attraktionen nie so richtig erweitert werden. Es ist immer wieder eine Erneuerung, aber keine Vergrößerung. Und daher mussten schon so viele Attraktionen weichen, die (gute optische Pflege vorausgesetzt) noch immer richtig richtig schön wären.

Bei optischer Pflege, gleich der nächste Punkt. Den blitzblanken Neuheiten stehen optisch stark vernachlässigte Attraktionen gegenüber. Die Geister Rikscha ist schon lange nicht mehr in der besten Verfassung, wenn es um die Effekte und Figuren gilt und damit stand sie nicht alleine. Es wäre schön, wenn es dem Park gelänge, Attraktionen, die noch zum Portfolio gehören auch gut zu pflegen.


Das Attraktionsportfolio ist auch etwas im Ungleichgewicht: Viele große, rasante Rides. Eine gute Auswahl an Kinderfahrgeschäften und kleineren Familienfahrten stehen zum Erleben bereit, aber die großen jedoch langsamen Fahrten für die ganze Familie, also die typische Darkridesparte wird leider kaum mehr bedient. Kucke ich mir alleine schon die ganzen Neuheiten der letzten Jahrein, bin ich überzeugt, dass die Parkleitung sehr hohe Ansprüche an die Attraktionen stellt und es vielleicht schwierig ist im Darkridesektor was entsprechendes auf die Beine zu stellen, was dann auch zeitgemäß und bezahlbar ist, aber ich als Gast würde mir halt mal wieder so einen richtig schönen Nachfolger für Silbermine, Hollywood Tour, Gondelbahn 1001 Nacht und Co wünschen. 🙂

Einen Haken finde ich noch beim Thema Information. Es wäre schön, gewesen, die Schließung Crazy Bats etwas prominenter anzuzeigen.

Und auch der Barbetrieb könnte noch ein wenig verbessert werden, wobei hier vielleicht auch der Personalmangel einschlägt. Mal sehen, wie es hier weiter geht.


Aber insgesamt ist das Phantasialand immer noch ein Top-Themenpark, der noch dazu aus der schwierigen Lage ziemlich alles herausholt und es gekonnt versteht, in fremde Welten zu entführen.

Ich gebe zu, ich hänge hier auch oft der früheren Zeit nach und würde gerne nochmal in den Park von z.B. 1997 schlendern. Auch objektiv betrachtet, hat man sich in vielen Punkten auch weiterentwickelt, nicht in allen und ich bin auch der Meinung, dass man bereits früher sehr viel Wert auf Qualität gelegt hat. Genauso aber auch heute. So könnte ich mir ein Phantasialand ohne Ling Bao oder Matamba garnicht mehr vorstellen. Die Hotels sind einfach spitze. Von den ganzen Achterbahn-Projekten der letzten Jahre ganz zu schweigen.

Ich kann das Phantasialand sehr empfehlen, vor allem für jene, die auf tolle Achterbahnen, Thematisierung und Themenhotels stehen, denn da lassen sie sich nicht lumpen. Die Atmosphäre kriegen sie wunderbar eingefangen. Auch das Essen ist eine Wucht.

Ein Vergleich mit dem Europa-Park ist halt schwierig. Es gibt Dinge, wo ich sage, da können die Ruster noch lernen, aber es gibt auch Sachen, die machen die Epler besser.

Ich bin froh, dass wir diese beiden Parks in Deutschland haben und dass jeder für sich steht.

Ich bin sehr gespannt, wie sich das Phantasialand in Zukunft entwickeln wird. Meine Mutter und ich können nur so viel sagen: Wir hatten einen tollen Urlaub und für mich war die Phantasialand-Reise auch das Highlight dieses Jahres.

Klar gibt es einige Entscheidungen und Haltungen, die ich nur schwer nachvollziehen kann, aber: Wir hatten eine tolle Zeit und haben den Park gleich wieder vermisst und das ist doch im Endeffekt, was zählt: Tolle Erlebnisse, die einem aus dem Alltag holen und das Leben schöner machen.


Noch kurz zum Parkpublikum. Das war sehr angenehm und familiär. Klar, ein paar unangenehme Gesellen gibt es immer, aber es hielt sich gottseidank stark in Grenzen. Und ich fand es nebenbei wieder richtig schön, den rheinischen Dialekt, den ich sehr gerne mag und der Kindheitserinnerungen an Familientreffen (durch die ich das Phantasialand dann auch kennenlernte) weckt, mal wieder zu hören. 😃 Dialekte sind schon was schönes.

Ende


Ihr habt es geschafft! Ganz herzlichen Dank für das Lesen meines Berichtes und für die bereits schon geschriebenen Kommentare und die, die noch folgen werden. Der Bericht wurde noch länger, als eigentlich geplant, daher habe ich ihn doch lieber noch aufgeteilt.

Sorry für die eher wenigen Bilder, dafür sind ein paar doppelt. 😃 Auch Entschuldigung für die Schreibfehler, gerade nach dem Wort F.L.Y. hat die Korrektur wegen des Punktes, die Großschreibung erzwungen. Das habe ich leider übersehen, auszumerzen.

Schreibt mir gerne Eure Meinung zum Phantasialand und auch zum Bericht hier rein. Dann wünsche ich Euch alles Gute und wir sehen uns hier im Board wieder. 🙂
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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Und nochmals Dankeschön. Jetzt verstehe ich auch, was du mit Schreibbarriere gemeint hast. Ich werde das Phantasialand erst wieder besuchen, wenn man sich von der sehr wechselhaften Eintrittspolitik erholt hat. Mal Jahreskarte, dann keine. Mal Tickets für 61€, dann plötzlich 26€, dann gibts keine und jetzt wieder 61€. Viel Erfolg in diesem Sinne, ich werde zuerst mal das Toverland ausprobieren, auch wenn ich die Technik hinter F.L.Y sehr interessant finde.

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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Danke David. 🙂 Ja, es hat etwas gedauert, bis ich dann mal was zu Papier bringen konnte. Dann brach förmlich die Flut los. Aber da ich es selbst liebe, lange Bericht von anderen zu lesen und mich in die Parkwelt zu träumen, wollte ich es hier auch wieder versuchen, vielleicht was ähnliches zu schaffen.
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Omega
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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Der Aufwand hat sich jedenfalls gelohnt, danke für den Bericht. Schade, dass ich selbst es eher selten ins Phantasialand schaffe. Colorado Adventure ist auch eine meiner Lieblingsachterbahnen.
Bisher besuchte Freizeitparks:
Phantasialand, Efteling, Movie Park Germany, Holiday Park, Legoland Günzburg, Allgäu Skyline Park, Europa-Park, Disneyland Paris Resort, Gardaland, Tripsdrill, Walt Disney World

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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Danke Dir, Omega. 🙂 Ui, das Team Colorado-Bahn wächst. 😃 Sehr schön. 🙂

Ja, das kann ich verstehen. Es ist oft nicht leicht, dass zu machen, was man gerne möchte. Ich hoffe auch, dass der nächste Urlaub im Phantasialand nicht mehr so lange auf sich warten lassen wird.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du es auch bald mal wieder nach Brühl schaffen wirst. 🙂
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Christoph
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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Auch noch vielen Dank für den letzten Teil deiner Reise. Alles sehr interessant und vieles deckt sich mit meinen Eindrücken von damals. Allerdings ist mein letzter Besuch auch schon wieder 6 Jahre her. Ich muss aber gestehen das ich auch keinerlei Interesse hab, den Park vorerst wieder zu besuchen, weil, wie Du es erwähnt hast, das Gleichgewicht einfach nicht stimmt. Dein Bericht hat geholfen mir die Entscheidung leicht zu machen🙂 Ich geh einfach nicht gern in einen Park um nur Achterbahnen zu fahren, wenn ich die Themenbereiche dort aber ausgiebig erleben will, muss ich das zwangsweise tun und das stört mich unheimlich.

Aber dennoch nochmal Danke für das Teilen deiner Eindrücke, war alles sehr spannend und informativ zum lesen.

KevinCoasterFreak
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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Wow top Bericht Christoph: Wahnsinn!

Da kannst du ja fast ein ganzes Buch schreiben bei dem langen Text und Bildern!

PHL ist schon ein super Park und besuche ich jedes Jahr, aber nicht mehr so oft wie früher (mit Jahreskarte).
Grüße, Kevin
Kevin Jay Coasters & Parks
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Beitrag Re: Zurück im Phantasialand. Mehrteiliger Bericht vom Urlaub im September 2022 »

Wow, vielen Dank für Eure lieben Kommentare! Das ehrt mich sehr! 🙂

Ich hatte schon Herzrasen, weil es schon wirklich sehr lange geworden ist. Umso mehr freut es mich, dass Ihr Euch alle durchgekämpft und es genossen habt, zu lesen. Vielen Dank dafür! 😃
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